×

Das Alterszentrum Bruggli in Netstal wird ausgebaut und renoviert  

Im Alterszentrum Bruggli in Netstal sollen aus bestehenden Zimmern mehrere Alterswohnungen entstehen. Zudem ist ein Anbau mit weiteren Wohnungen geplant. 

Südostschweiz
14.02.23 - 04:30 Uhr
Politik
Aktueller Stand: Die Bauvisiere des Bruggli stehen bereit.
Aktueller Stand: Die Bauvisiere des Bruggli stehen bereit.
Bild Sasi Subramaniam 

von Ronja Dürst

Aktuell ragen auf der Südseite des Alterszentrums in Netstal Bauvisiere in die Höhe, welche den geplanten Anbau aufzeigen. Was die Alters- und Pflegeheime Glarus planen, verrät die Geschäftsleiterin Regula Etter. 

Ende des letzten Jahres erfolgte die Baueingabe zum Alterszentrum Netstal mit der Aussicht auf einen sechsgeschossigen Anbau an der Südseite sowie einer Erneuerung am Bestand. Die Alters- und Pflegeheime Glarus wollen betreutes und eigenständiges Wohnen ermöglichen.

In einem Wettbewerb reichten elf Architekturbüros ihre Projektideen ein, wobei das Architekturbüro Bob Gysin + Partner Architekten mit dem Projekt «Rotaerd» aus Zürich letztlich überzeugen konnte. Erarbeitet und weiterentwickelt wurde «Rotaerd» von einem Projektteam unter den beiden Architekten Marcel Knobel und Sebastian El Khouly.

Besonders überzeugt habe das Projekt mit den Verbindungen zu allen Etagen des bestehenden Baus, zudem gebe es eine klare Trennung zwischen Parkierung und Gartenanlage. Der separate Zugang für die Wohnungen ermögliche eine klare Trennung der Bereiche, wobei der Eingangsbereich bestehen bleibe.

Nicht mehr umziehen müssen 

Die Geschäftsführerin Regula Etter sowie der Dachverband der Schweizer Heime zeigen sich überzeugt, dass das Angebot an «Betreutem Wohnen» eine der tragfähigsten Wohnformen der Zukunft älterer Menschen sei. Besonders für selbstständige Menschen mit kleineren Einschränkungen sei das System ideal, sobald sie kein eigenes Haus mit Garten mehr unterhalten könnten und sich zusätzliche Sicherheit wünschten. Von gewöhnlichen Alterswohnungen sei zwar der Übergang zu «Wohnen mit Dienstleistungen» fliessend, doch mit dem Konzept des betreuten Wohnens könnten die Betroffenen bis an ihr Lebensende in der Institution bleiben, auch wenn sie oder ihr Partner Pflege benötigten. Ein klarer Vorteil sei also, dass ein Umzug von der Alterswohnung in eine Pflegeinstitution wegfalle. 

Der Neubauteil umfasst 17 Wohnungen, davon eine Dachwohnung. Während der Planung wurde beschlossen, auch im bestehenden Bau die dritte und vierte Etage in 19 Wohnungen umzubauen. Total entstehen so im Neu- und Umbau 36 Wohnungen mit 1,5 bis 3,5 Zimmern.

Durch den zusätzlichen Ausbau des 3. und 4. bestehenden Obergeschosses und die aktuelle Teuerung wird mit Kosten von rund 25 Millionen Franken gerechnet, statt wie zunächst angenommen mit rund 17,8 Millionen.

Jedes Zimmer soll mit einer Loggia oder einer Terrasse einen Aussenraum aufweisen. Weiter werden sich im Erdgeschoss ein Fitnessraum mit Therapiebereich sowie eine Waschküche befinden. 

Im Neubau entstehen Gastroküche mit öffentlich zugänglichem Restaurant mit Terrasse sowie die Wäscherei und einige Büros. Von der Bevölkerung kann bereits jetzt ein Mehrzwecksaal für Anlässe gemietet werden. Zwischen dem Neu- und Altbau sind Räume wie die Bibliothek und eine Orangerie in Planung. 

Gründliche Renovation

Die Haustechnik wird fast vollumfänglich ersetzt. Neu wird mit einer Grundwasserwärmepumpe geheizt. Statt den bestehenden Solarpanels werden sämtliche Dächer mit Solarkraftwerken bestückt. 

«Ein Mehrwert werden die neu gestaltete Gartenanlage mit grosser Restaurantterrasse, Flach-Biotop, Kinderspielplatz, Hochbeete sowie die Neugestaltung der Fassade mit Well-Eternitplatten», so Regula Etter. 

Laut Regula Etter wird zunächst der Neubau in Angriff genommen. Danach komme eine grosse Zügelaktion, bei welcher 18 Heimbewohnerinnen und -bewohner des Brugglis sowie die Mieter der Alterswohnungen im Bruggli ins Provisorium im neu erstellten Anbau umziehen würden. Die anderen Heimbewohnenden würden vorübergehend im Alterszentrum Bergli oder eventuell im Alterszentrum Bühli wohnen. Etter berichtet zudem von der zweiten Bauetappe, in der dann der bestehende Bau umgebaut und saniert werde. So könne der Alltag im Bruggli fast wie gewohnt fortlaufen. 

Start im Herbst

Der Neubau als erste Etappe soll im Herbst 2023 starten und im Dezember 2024 fertiggestellt werden. Danach folgt die Sanierung des bestehenden Heims als 2. Etappe. Der gesamte Bau sollte bis März 2026 fertig erstellt sein. Die Wohnungen können laut Etter aktuell noch nicht reserviert werden, doch bis jetzt hätten sich bereits 22 Interessenten gemeldet. 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR