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Massenproteste gegen Putschregierung im Sudan - starke Militärpräsenz

Nach dem Putsch im Sudan hat die Demokratie-Bewegung ihren Druck auf die neuen Militärmachthaber durch landesweite Proteste verstärkt. Aus der Hauptstadt Khartum, aber auch der Schwesterstadt Omdurman gab es am Samstag Berichte über Demonstranten, die unbeeindruckt von einer hohen Militärpräsenz lautstark gegen die neuen Militärmachthaber protestierten.

Agentur
sda
30.10.21 - 14:12 Uhr
Politik
General Abdel Fattah al-Burhan, höchster Militärvertreter im Sudan, spricht während einer Pressekonferenz im Generalkommando der Streitkräfte in Khartum. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
General Abdel Fattah al-Burhan, höchster Militärvertreter im Sudan, spricht während einer Pressekonferenz im Generalkommando der Streitkräfte in Khartum. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
Keystone/AP/Marwan Ali

Auf Live-Bildern des Nachrichtensenders Al-Dschasira waren Menschenmassen zu sehen, die friedlich durch die Strassen der Hauptstadt marschierten. TV-Sender wie Asharq News und Al Arabiya berichteten ebenfalls über eine starke Beteiligung. Viele Brücken und Verkehrskreuzungen seien abgeriegelt.

In einer per Facebook verbreiteten Erklärung des mittlerweile abgesetzten Informationsministeriums wurde das Militär verdächtigt, Zwischenfälle in diversen Landesteilen provozieren zu wollen, um sie als Vorwand für den Einsatz von Gewalt zu nutzen.

Nach dem Putsch in dem nordostafrikanischen Land mit seinen rund 44 Millionen Einwohnern am Montag war ein Nationaler Tag des Widerstands für diesen Samstag aufgerufen worden. Auch in mehreren europäischen Hauptstädten sind Solidaritätskundgebungen geplant. In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Proteste Tausender Demonstranten. Angesichts unterbrochener Internet- und Telefonverbindungen hatten sich viele Sudanesen über Nachbarschaftskomitees, Flugblätter oder Graffiti zu organisieren versucht. Viele Berufsverbände befinden sich im Generalstreik.

Der neue Militärmachthaber im Sudan, General Abdel Fattah al-Burhan, stand bisher gemeinsam mit dem entmachteten Regierungschef Abdullah Hamduk an der Spitze einer Übergangsregierung und hatte die Auflösung dieses Gremiums verkündet. Zudem verhängte er einen Ausnahmezustand.

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