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Lebenswichtiger Goodwill für den HCD

Das zweite Pandemie-Jahr hat den HC Davos schwer getroffen. Deshalb lancierten Scott Rüesch und Kaspar Hoffmann – beide Grosse Landräte der SVP – eine eine Kleine Anfrage.

Pascal
Spalinger
20.02.22 - 12:00 Uhr
Politik
Scott Rüesch (Bildmitte) ist mit der Antwort des Kleinen Landrats zufrieden.
Scott Rüesch (Bildmitte) ist mit der Antwort des Kleinen Landrats zufrieden.
Archiv DZ

Die Initianten der Kleinen Anfrage, die am 13. Januar eingereicht wurde, nannten als Grund unter anderem, dass der HCD trotz rigoroser Sanierungsmassnahmen im Verlauf der Pandemie einen Verlust in Millionenhöhe ausweisen musste. Zudem haben die erneute Ab­sage des Spengler Cups sowie die Corona-Restriktionen weitere finanzielle Einbussen zur Folge, deren Tilgung für den HCD überlebenswichtig ist. Der KL geht in ­seiner Antwort zunächst auf die Situation sowie die Unternehmungen der ver­gangenen beiden Jahre ein und stellt unter anderem fest, dass die eingerichtete Firmen-Hotline sowie zwei «Runde Tische» mit Teilnehmenden aus den verschiedensten Branchen gute Ergebnisse gebracht habe. Beim zweiten «Runden Tisch» sei es aber mehr um eine gegenseitige Information und weniger um einen Hilferuf gegangen. Man habe stets die Einstellung gehabt, mit den Unternehmungen nach guten Rahmenbe­dingungen und Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen,

Unterstützung auch weiterhin möglich

Auf den zweiten Teil der Kleinen Anfrage, welche Möglichkeiten bestünden, um dem HCD in den kommenden Jahren unter die Arme zu greifen, stellt der KL fest, dass der Hockeyclub auch wegen der zweimaligen Absage des Spengler Cups tatsächlich hart getroffen worden sei. Beim zweiten Mal seien die Probleme ­insofern schwerer, als dass das Traditionsturnier erst einen Tag vor Beginn ­abgesagt worden sei und entsprechend nicht nur die Einnahmen fehlen würden, sondern diverse Ausgaben bereits ge­tätigt worden seien. Nun gehe es darum, die Existenz des über 100 Jahre alten Clubs zu sichern. Allerdings gelte es, erst abzuwarten, welche Summe der HCD aus dem Schutzschirm für pandemie-bedingte Ansagen von Grossveranstaltungen von Bund und Kanton erhalten wird. Einen entsprechenden Antrag wird der HC ­Davos Ende Februar finalisieren. Dann wisse man, wie hoch die effektiven ­Kosten seien, und könne bei Bedarf weitere Massnahmen zu Gunsten des Clubs einleiten. Bereits für die Saison 2020/21 ­habe man dem HCD eine Mietreduktion von 50 Prozent (maximal 200 000 Franken) gewährt. Diese Massnahme könnte weitergeführt werden. Zudem habe man eine zweite Unterstützungsmassnahme ins Auge gefasst. Welche das sein könnte, verrät der KL nicht. Man habe dem Club die Bereitschaft zur weiteren Unter­stützung bereits mündlich mitgeteilt, erklärt der KL in seinen Antworten auf die Kleine Anfrage. Die Gemeinde erwarte den Eingang eines möglichen HCD-­Unterstützungsgesuchs, sobald die bereits erwähnte Aufarbeitung von dessen finanzieller Situation abgeschlossen sei und Klarheit herrsche. Man werde mit den Betroffenen sowie mit Bund und Kanton eine gangbare Lösung anstreben, um die weitere Existenz des HCD zu sichern, schliesst der KL seine Antworten ab.

Zufriedenheit auf allen Seiten

Die Fragesteller zeigen sich mit den Antworten des KLs zufrieden, wie Scott ­Rüesch auf Anfrage bestätigt. Die Gemeinde zeige, dass ihr der HCD als ­Sport- und Wirtschaftsfaktor wichtig sei. Zudem wolle Landammann Philipp Wilhelm ja im Grossen Rat nochmals an­fragen, wie die Situation bezüglich kantonaler Unterstützung für den HCD aussehe. «Es ist wichtig, dass man in der gegenwärtigen Situation aufeinander eingeht.»

Zufrieden mit der Unterstützung durch die Gemeinde ist man auch beim HCD – obwohl die genaue finanzielle Situation erst nach Saisonende feststehen wird. Man müsse zwar bis Ende Februar den Spengler-Cup-Schaden an den Kanton eingeben, doch werde dieser dann immer noch nicht abschliessend zu beziffern sein, erklärt HCD-CEO Marc Gianola. «Für uns wird der Schaden der zweiten Covid-Saison erst nach den Playoffs absehbar sein. Falls Massnahmen aufgehoben werden und wir sportlich erfolgreiche Playoffs absolvieren, kann noch sehr viel wettgemacht werden.» Es sei für den HCD aber überlebenswichtig, den Support zu spüren und zu erhalten. «Wir sind wohl eine von wenigen Branchen, die von der Corona-Pandemie und deren Massnahmen über zwei Jahre lang eingeschränkt werden und uns aus eigener Kraft nicht helfen können.» Bezüglich möglicher Unterstützungsmassnahmen seitens Gemeinde kann sich Gianola etwa eine erneute Mietzins-Reduktion vorstellen. Eventuell könne man aber auch über eine Entflechtung betreffend Stadionstrukturen zwischen dem HCD und der Gemeinde sprechen. «Dies würde zumindest bei den jährlichen Abschreibungen eine Ent­lastung geben.» Vorerst aber hofft man allerorts zunächst einmal, dass der finanzielle Schaden beim HCD doch kleiner ausfallen wird als befürchtet.

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