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Kanton legt den Grundstein für kommende Jagd

Der Glarner Regierungsrat hat die Vorschriften für die kommende Jagd genehmigt.

Südostschweiz
29.06.22 - 14:34 Uhr
Politik
Neue Regelung: Mit einem finanziellen Zuschlag für das Nachsuchewesen organisiert die Jagdhundekommission die Ausbildung und entschädigt die Hundeführerinnen und Hundeführer.
Neue Regelung: Mit einem finanziellen Zuschlag für das Nachsuchewesen organisiert die Jagdhundekommission die Ausbildung und entschädigt die Hundeführerinnen und Hundeführer.
Bild Kanton Glarus

Jedes Jahr berät die kantonale Jagdkommission die Grundlagen zur Jagdplanung. Dabei berücksichtigt sie die Entwicklung des Wildbestandes sowie der Wildschäden. Gemäss Mitteilung hat die Glarner Regierung diese nun genehmigt.

Wie das Departement für Bau und Umwelt am Mittwoch mitteilte, hat die Zahl der Verbissschäden über alle Baumarten hinweg im Vorjahr um ein Prozent zugenommen. Seit 2020 beträgt die Zunahme drei Prozent. Eine deutliche Zunahme liegt in der Indikatorfläche von Filzbach vor. Schälschäden spielten im Winter 2021/22 eine untergeordnete Rolle. Einzig in Glarus Süd wurden auf rund 20 Hektaren neue Schälschäden gefunden. Schälschäden entstehen, wenn das Wild die Baumrinde vom Stamm abnagt oder abreisst. 

Noch immer viel Rotwild

Die Rotwildzählung wurde in diesem Jahr zweimal durchgeführt. Das liege am unbekannten Einfluss der Wolfspräsenz auf das Rotwild, insbesondere auf dessen kurzfristiges Raumverhalten. Zudem zählte der Kanton den Bestand erstmals mithilfe der Schweizer Armee mit einem Helikopter und Wärmebildgeräten.

Dabei konnte der Kanton feststellen, dass der Einfluss des Wolfs über den ganzen Kanton hinweg (noch) nicht gross zu sein scheint. Die Auswertung der Wärmebildgeräten ergab, dass keine grösseren Gruppen von Rotwild übersehen wurden, wie beispielsweise oberhalb der Waldgrenze. Da der Rotwildbestand immer noch gross ist, soll der Jagddruck auf das Rotwild aufrecht erhalten bleiben.

Rehwild, Gämse und Steinwild

Neben dem Rotwild erfasste der Kanton gleich auch noch das Rehwild. Dabei stellte der Kanton fest, dass die Rehwildzahlen tiefer sind als in den Vorjahren. Das sei zumindest lokal auf die Präsenz des Wolfs zurück zuführen. Trotzdem müsse der Bestand nicht geschont werden, da der Einfluss des Rehs auf den Wald und dessen Verjüngung oftmals unterschätzt wird.

Auch die Gämse im Kanton Glarus wurden durchgezählt. Gemäss Zählung leben erneut deutlich weniger Böcke als Geissen im Kanton Glarus, was eine Folge des verschobenen Geschlechterverhältnisses im Abschuss ist. Der numerische Bestand scheint aufgrund der Zählungen in den Referenzgebieten konstant zu sein. Um mittelfristig die Verbissbelastung der Bäume zu reduzieren, soll der Jagddruck weiterhin auf den Geissen liegen. 

Die Zählungen des Kantons zeigen weiter, dass insgesamt in den verschiedenen Kolonien ein guter Steinwildbestand vorhanden ist. Um die Konkurrenz zu den Gämsen zu reduzieren, können die Jägerinnen und Jäger auch in diesem Jahr Regulationsabschüsse durchführen.

Im Kampf gegen den Dachs

Ferner hat die Glarner Regierung die Patenttaxen genehmigt. Diese bleiben unverändert. Bei den Gebühren gibt es jedoch eine Anpassung. Neu wird der Zuschlag für das Nachsuchewesen von zehn auf 20 Franken pro Patent angehoben. Mit diesem Geld organisiert die Jagdhundekommission den Pikettdienst, leistet die Entschädigung der Hundeführerinnen und Hundeführer und fördert die Aus- und Weiterbildung der Schweisshundeführer und ihrer Hunde.

Zudem will der Kanton etwas gegen die hohen Schäden durch Dachse auf landwirtschaftlichen Nutzflächen tun. Künftig sollen Dachse ganzjährig und nur mit Ausnahme der Bundesschonzeit (16. Januar – 15. Juni) reguliert werden können. Wie im Vorjahr haben Jägerinnen und Jäger mit dem Zusatzpatent für die Nacht- und Passjagd die Möglichkeit, sich für die Dachsjagd vom 16. Juni bis 31. August 2023 anzumelden. (red)

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