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Gemeinden hatten 2021 mehr Schulden

Die Gemeinden haben im vorletzten Jahr viel investiert. Dies führte zu mehr Schulden, wie der Kanton im Gemeindefinanzrating ausführt.

Daniel
Fischli
27.01.23 - 16:33 Uhr
Politik
Alleine Glarus Nord hat im Jahr 2021 fast 25 Millionen Franken investiert.
Alleine Glarus Nord hat im Jahr 2021 fast 25 Millionen Franken investiert.
Pressebild

Das vorletzte Jahr sei in den Glarner Gemeinden von hohen Investitionen geprägt gewesen. Die Verschuldung habe dadurch weiter zugenommen. Dies teilt der Regierungsrat mit. Die Regierung habe vom Gemeindefinanzrating 2021 Kenntnis genommen, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Die Gemeinden haben laut dem Rating miteinander im Jahr 2021 netto 41,3 Millionen Franken investiert, etwa in Gebäude oder Strassen. Am meisten investiert hat mit 24,6 Millionen Franken die Gemeinde Glarus Nord. Glarus hat netto 6,4 Millionen Franken investiert und Glarus Süd 10,2 Millionen. Von den 41,3 Millionen Franken haben die Gemeinden nur 11,8 Millionen Franken aus eigenen Mitteln finanzieren können. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt damit im Schnitt unter 30 Prozent. Zwischen den Gemeinden bestehen aber markante Unterschiede: Glarus Nord weist einen Selbstfinanzierungsgrad von rund 38 Prozent auf, die beiden anderen Gemeinden liegen bei rund 14 Prozent. Die Note «ungenügend» erhalten aber alle drei Gemeinden, denn der Zielwert liege bei 80 Prozent, so die Regierung.

Steuern tiefer als 2020

In der Erfolgsrechnung konnte Glarus Nord 2021 eine schwarze Null verzeichnen. Glarus musste ein Defizit von vier und Glarus Süd eines von knapp drei Millionen Franken verbuchen. Dies sei schlechter als im Vorjahr, so die Regierung. Der Grund dafür liege hauptsächlich in den tieferen Steuereinnahmen.

Während die Gemeinden im Jahr 2020 noch ein Nettovermögen aufgewiesen hätten, sei nun eine Nettoschuld von 1,6 Millionen Franken zu verzeichnen. Dies liegt an der Gemeinde Glarus Nord, die eine Nettoschuld von 22 Millionen Franken aufweist. Die beiden anderen Gemeinden sind im Plus. Eine Nettoschuld liegt vor, wenn die Schulden höher sind als das Finanzvermögen.

Zusammenfassend gibt die Regierung den Gemeinden Glarus und Glarus Süd eine gute Note. Die Finanzen von Glarus Nord werden dagegen wegen der Nettoschuld als «angespannt» bezeichnet. In dieser Gemeinde bestehe ein Missverhältnis zwischen dem Investitionsbedarf und den selbst erwirtschafteten Mitteln. «Wenn nicht Gegensteuer gegeben wird, führt dies zu einer Überschuldung», so die Regierung.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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