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Ein TAG-Desaster für das Polit-Establishment

Mit einer Zweidrittelmehrheit haben die Bündner Stimm­berechtigten das Tourismus­abgabegesetz wuchtig ver­worfen. Trotzdem können die Olympiabefürworter aufatmen.

Südostschweiz
26.11.12 - 07:30 Uhr

Chur. – Das Verdikt lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Mit 31 087:16 412 Stimmen versagte das Volk am Sonntag sowohl der Regierung wie auch dem Grossen Rat bei der Abstimmung zum Gesetz über Tourismusabgaben (TAG) die Gefolgschaft. Die Stimmbeteiligung lag bei 35,9 Prozent.

Gegen das Gesetz hatten auf Kantonsebene lediglich die FDP und die SVP gekämpft, alle anderen ­Parteien sowie die kantonalen Wirtschaftsverbände hatten die Ja-Parole ausgegeben.

Retourkutsche nicht zu erwarten

Die Olympia-Orte Davos und St. Moritz müssen nach ihrem wuchtigen Nein zum TAG keine Retourkutsche aus den kleinen Tourismusregionen erwarten. Weil auch sie das TAG mehrheitlich ablehnten, dürfte das gestrige Nein die Olympia-Abstimmung kaum beeinflussen.

Von einem Scherbenhaufen im Bündner Tourismus nach dieser Abstimmung wollen jedoch weder die TAG-Gegner noch die -Befürworter sprechen. Die Gemeinden müssten jetzt in den jeweiligen Destinationen selbst nach einer geeigneten Lösung für eine gemeinsame Tourismusfinanzierung suchen, heisst es.

Trachsel tritt nicht zurück

Bitter ist die Niederlage für Regierungsrat Hansjörg Trachsel. Er sei nicht der Einzige, der verloren habe, sagt er im Interview. Ein Rücktritt sei «kein Thema». (dsi/bcm/rf/be)

Zu den Ergebnissen in den Bündner Gemeinden gehts hier.

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