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Contact-Tracing-Team wird aufgestockt

Weil die Ansteckungszahlen stark ansteigen, ist das Contact-Tracing-Team des Kantons vergangene Woche an seine Grenzen gestossen. Nun wird es aufgestockt.

Südostschweiz
23.11.21 - 04:30 Uhr
Politik
Rund ein Drittel des Contact-Tracing-Teams kommt vom Zivilschutz. Vorteil: Zivilschützer können rasch aufgeboten werden.
Rund ein Drittel des Contact-Tracing-Teams kommt vom Zivilschutz. Vorteil: Zivilschützer können rasch aufgeboten werden.
Bild Archiv

In der vergangenen Woche sind die Corona-Ansteckungen in Graubünden so stark angestiegen, dass das Contact-Tracing-Team des Kantons nicht immer innert 24 Stunden persönlichen Kontakt mit angesteckten Personen aufnehmen konnte, wie Kantonsärztin Marina Jamnicki am Montag gegenüber TV Südostschweiz eingestand. «Die Fallzahlen haben sich innert kürzester Zeit verdoppelt. Das kann man auch mit der besten Planung nicht einfach so auffangen.» Sie könne jedoch garantieren, dass alle, die positiv auf das Coronavirus getestet worden seien, innert 24 Stunden eine Benachrichtigung mit ersten Anweisungen und Informationen erhalten würden.

Stärkere Verbreitung in Wintermonaten

Verantwortlich für die steigenden Fallzahlen sind gemäss Jamnicki drei Faktoren. Erstens habe das Coronavirus gezeigt, dass es sich in der kalten Jahreszeit stärker verbreite. «Wir verbringen mehr Zeit miteinander in schlecht gelüfteten Innenräumen, was für mehr Ansteckungen sorgt.» Zweitens sei die Deltavariante viel ansteckender und zirkuliere insbesondere bei ungeimpften Personen schneller. Drittens komme es bei Geimpften vermehrt zu Impfdurchbrüchen. «Die Impfung schützt nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung. Sie schützt aber sehr gut vor einem schweren Verlauf der Krankheit.»

Dreimal mehr Personal

Um den erhöhten Fallzahlen gerecht werden zu können, sei der Kanton bereits daran gewesen, das Contact-Tracing-Team personell zu verstärken, erklärte Jamnicki weiter. Der grosse Anstieg sei jedoch früher eingetreten, als man dies vermutet habe. «Im Moment arbeiten rund 30 Personen im Team, wobei etwa ein Drittel davon vom Zivilschutz kommt.» Im Sommer seien es im Schnitt zehn Personen gewesen. Der rasche Ausbau eines Teams sei nicht einfach und eine personalplanerische Herausforderung. Nebst der personellen Verfügbarkeit sei auch die Arbeitsplatzinfrastruktur ein kritischer Punkt. «Homeoffice ist für erfahrene Contact-Tracer wohl möglich. Unerfahrene sind jedoch oft froh, wenn sie schnell vor Ort Hilfe holen und Fragen stellen können.» (dje/ss)

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