Linke Städte und bürgerliche Kantone - Stadt-Land-Graben zeigt sich
Bei den Nationalratswahlen vom Sonntag ist der Stadt-Land-Graben zutage getreten: Die SVP ging in 15 Kantonen als stärkste Partei hervor - allerdings erreichte sie dort nur in drei Kantonshauptorten eine Mehrheit. Die meisten sind in SP-Hand.
Bei den Nationalratswahlen vom Sonntag ist der Stadt-Land-Graben zutage getreten: Die SVP ging in 15 Kantonen als stärkste Partei hervor - allerdings erreichte sie dort nur in drei Kantonshauptorten eine Mehrheit. Die meisten sind in SP-Hand.
In Frauenfeld, Herisau und Zug stimmte eine Mehrheit der Wahlberechtigten für die SVP, wie aus den Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht. Das Wahlverhalten dieser drei Hauptorte ist deckungsgleich mit jenem auf Kantonsebene.
Die neun Städte Aarau, Bern, Chur, Freiburg, Liestal, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen und Zürich haben jedoch mehrheitlich für die SP gestimmt - auf Kantonsebene stimmte dort die Mehrheit jeweils für die SVP.
Ähnliches passierte in den Kantonen Schwyz und Glarus: Die Kantonsmehrheit stimmte für die SVP, die Hauptorte für die Mitte. Im Kanton Obwalden erreichte die SVP laut BFS-Daten ebenfalls eine Mehrheit. Der Hauptort Sarnen stimmte jedoch mehrheitlich für die FDP. Im Tessin stimmte sowohl auf Kantonsebene als auch in Bellinzona die Mehrheit für die FDP.
SP hält 15 von 26 Hauptorten
Die Mitte-Partei holte die Mehrheit laut BFS zudem in den Kantonen Nidwalden, Wallis, Uri und Appenzell Innerrhoden - auch in deren Hauptorten. Der Mitte-Nationalratskandidat in Appenzell Innerrhoden trat allerdings ohne Konkurrenz an. Auch der Kanton Luzern ging mehrheitlich an die Mitte. In der Stadt Luzern wählten die meisten jedoch die SP.
Mit den Hauptstädten Basel, Genf, Lausanne, Neuenburg und Delsberg, wo die SP auch auf Kantonsebene die Mehrheit holte, sind 15 von 26 Kantonshauptorten in SP-Hand - aber nur fünf Kantone. Das bürgerliche Lager hält 16 Kantone: 15 für die SVP, einer für die FDP. Die Mitte erreichte laut BFS-Zahlen in fünf Kantonen die Mehrheit.