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Berlin verzichtet auf Fingerabdruck für Schweizer

Deutschland krebst zurück: Die elektronische Aufenthaltskarte für Nicht-EU-Bürger soll für Schweizer nur fakultativ sein.

Südostschweiz
24.01.11 - 19:33 Uhr
Zeitung

Von Tobias Gafafer

Bern/Berlin. – Tausende von Schweizern, die in Deutschland leben und arbeiten, müssen doch nicht ihre Fingerabdrücke hinterlassen. Das hat der deutsche Bundestag vergangene Woche beschlossen.

Demnach soll die elektronische Aufenthaltskarte, die Deutschland für alle Nicht-EU-Bürger einführen will, für Schweizer nur fakultativ sein. Schweizer können somit selber entscheiden, ob sie die elektronische Karte wollen oder wie bisher eine Klappkarte erhalten.

Gleich lange Spiesse

Noch vor kurzem hatte Deutschland geplant, dass die neue Regelung trotz der Schengen-Verträge auch für die Schweiz gelten sollte, wie die «Südostschweiz» und die Zeitung «Die Welt» publik gemacht hatten.

Bern bat Berlin darauf zu verzichten, da die Schweiz keine elektronische Aufenthaltskarte für Deutsche in der Schweiz plane. «Zur Wahrung der Gegenseitigkeit» werde nun der entsprechende Gesetzesentwurf abgeändert, heisst es im Protokoll des Bundestags.

EDA erfreut

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zeigte sich erfreut. «Es zeigt wie wichtig der Dialog mit unseren Nachbarstaaten ist», sagte Tilman Renz, Sprecher des Integrationsbüros des EDA auf Anfrage. Im Moment plane kein EU-Staat eine elektronische Aufenthaltskarte für Schweizer.

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