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Chur verabschiedet sich von fossilen Brennstoffen

Die Bevölkerung Churs sagt Ja zum Vorhaben der IBC, die Stadt Chur bis ins Jahr 2040 von fossilen Energien wegzubekommen. Dies ist somit auch ein Ja zu einem Beitrag von bis zu 80 Millionen Franken.

Südostschweiz
12.03.23 - 13:01 Uhr
Politik
Nachhaltig: Die Stadt Chur will bis ins Jahr 2040 von fossilen Brennstoffen wegkommen.
Nachhaltig: Die Stadt Chur will bis ins Jahr 2040 von fossilen Brennstoffen wegkommen.
Bild Livia Mauerhofer

Wie viel kostet die Unabhängigkeit einer Stadt von fossiler Energie? Im Fall vom Vorhaben der IBC Energie Wasser Chur für die Stadt Chur: 300 Millionen Franken. Über 80 Millionen davon konnten die Churerinnen und Churer abstimmen, denn diese kämen in Form eines 60-Millionen-Kredits und einer allfälligen Bürgschaft von 20 Millionen von der Stadt.

Grünes Licht für 300-Millionen-Investition

Die Einwohnerinnen und Einwohner der Kantonshauptstadt haben am heutigen Abstimmungssonntag mit 5273 zu 3392 Stimmen und damit knapp 61 Prozent Ja-Anteil der Vorlage zugestimmt. Die Stimmbeteiligung lag bei 34,56 Prozent.

Damit soll die Stadt Chur innerhalb der nächsten 17 Jahren frei von fossiler Energie sein. Die Gesamtkosten sind mit 300 Millionen Franken veranschlagt. Ein Finanzinstitut steuert 150 Millionen bei, 56 Millionen dürften Bund und Kanton beitragen und die IBC selber zahlt 38 Millionen.

Das Ziel, Chur ohne fossile Brennstoffe mit Energie zu versorgen, fasste die IBC schon vor dem Ukrainekrieg und der dadurch gestiegenen Dringlichkeit, von russischem Gas unabhängig zu werden. Um das Ziel zu erreichen, möchte die IBC ein umfassendes Wärmenetz in Chur errichten. 

Gemeinderat steht auch hinter dem Projekt

Im Churer Gemeinderat wurde die Vorlage bereits mit 17:4 Stimmen zur Annahme empfohlen. Der Gemeinderat hielt in der Abstimmungsbotschaft fest, dass es sich zwar um einen beachtlichen Betrag handle. Aber dieser sei notwendig, um den Umbau in eine erneuerbare Wärmeversorgung innerhalb der Stadt Chur gewährleisten zu können. Dass der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen vorangetrieben werden soll, erachtet der Gemeinderat als unbestritten. Die heute für den Kauf von Gas und Erdöl abfliessenden Gelder würden so künftig in der Region bleiben. 

Die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen von Chur scheinen dies ähnlich zu sehen.

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