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Die Armee und der Glarner Zivilschutz heben gemeinsam ab

Die Schweizer Luftwaffe hat in dieser Woche im Glarnerland Materialtransporte für den Zivilschutz durchgeführt. Unter anderem wurde der Elmer Höhenweg ausgebessert. Beide Seiten profitieren von dieser Leistung, denn der Zivilschutz spart Zeit und die Helikoptercrew der Armee sammelt wertvolle Erfahrungen.

Südostschweiz
03.10.20 - 04:30 Uhr
Politik
Miteinander im Einsatz: Der Zivilschutz und die Schweizer Armee arbeiten zusammen, wie hier im August oberhalb von Mollis.
Miteinander im Einsatz: Der Zivilschutz und die Schweizer Armee arbeiten zusammen, wie hier im August oberhalb von Mollis.
PRESSEBILD

Der Kanton Glarus hat Ende Januar einen Antrag an die Schweizer Armee eingereicht, in dem er um die Unterstützung an mehreren Baustellen in schwer erreichbarem Gelände bat. Der Glarner Zivilschutz, der während seines Wiederholungskurses Wanderwege in der Region baut, ist auf den Materialtransport durch Super-Puma-Helikopter angewiesen. Das Gesuch wurde bewilligt, da alle Voraussetzungen erfüllt waren, teilt der Kanton Glarus mit.

Bereits im August waren die Hubschrauber hierzulande im Einsatz. Rund elf Tonnen an Brettern, Baumstämmen und Werkzeug wurden von einem grossflächigen Kiesplatz aus an verschiedenen Stellen abgeladen. Vor den insgesamt elf Rotationen fanden detaillierte Absprachen zwischen Helikoptercrew und Zivilschützern statt. Chefadjutant Marcel Brüngger von der Territorialdivision 4 und Major Pierre Weidmann, Zivilschutzinstruktor des Kantons Glarus, konnten sich direkt vor Ort von den Arbeiten ein Bild machen und sich über weitere Einsätze im Kanton austauschen.

Der Major ist zufrieden

In dieser Woche war es soweit, die Super Pumas der Schweizer Luftwaffe flogen erneut Material und Personal für den Zivilschutz Glarus. «Zeitweise waren 150 Zivilschützer im Einsatz», erklärt Pierre Weidmann. Aufgebotenen ware die Kompanie Nord, welche sich wie folgt zusammensetzt: drei Züge Pioniere, ein Zug Führungsunterstützung, ein Zug Betreuung und ein Zug Logistik.

Unter anderem wurden 40 Tonnen Kies von Elm nach Obererbs geflogen, um den Höhenweg auszubessern. Von Luchsingen aus wurde zudem Material für eine Brücke befördert und auch von Linthal aus war der Armee-Helikopter täglich für Personentransporte im Einsatz. Pierre Weidmann zeigt sich mit dem Verlauf der Woche sehr zufrieden und sagt: «Für die Kompanie Nord ist es der erste WK in dieser Form mit so vielen Angehörigen des Zivilschutzes. Das Feedback der Zivilschützer sowie des Auftraggebers fiel sehr positiv aus.»

Beide Seiten profitieren

Von den Sammelstellen aus hat der Zivilschutz jeweils die Bauarbeiten für die Wanderwege in Angriff genommen. Ohne die Helikoptereinsätze hätte der Transport des Materials im bergigen Gelände mehrere Tage beansprucht. So aber konnten die Diensttage bestmöglich genutzt werden, da sich die Zivilschützer ganz auf ihr Handwerk konzentrieren konnten. «Im Oktober können wir eventuell wieder auf die Hilfe der Helikopter zurückgreifen», so Weidmann.

Doch nicht nur der Zivilschutz profitiert von den Leistungen, sondern auch die Luftwaffe selbst. Hauptmann Roman Berli: «Ein Lastenflug in dieser Umgebung ist sehr anspruchsvoll, da man das Gelände genau studieren und kennen muss», erklärt der Super-Puma-Pilot. Er ergänzt: «Zudem sind die Lasten jedes Mal anders, was entsprechende Anpassungen erfordert. Solche Echteinsätze sind für uns unersetzbar. Die Erfahrungen, die wir hier sammeln können, gewinnt man sonst nirgends.»

Bei Camillo Fiore, dem für die Beladung des Helikopters verantwortlichen Loadmaster, klingt es ähnlich: «Wir müssen uns mit den Zivilschützern bestmöglich absprechen und bei jeder Last die richtige Wahl treffen.» Solche Aufgaben würden der Helikoptercrew helfen, in ähnlichen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen und den Erfahrungsschatz zu vergrössern.

Vielseitig einsetzbar

Die Armee führt nicht nur Lufttransporte durch, sondern leistet auch Katastrophenhilfe und unterstützt zahlreiche Anlässe von nationaler oder gar internationaler Bedeutung. Dies geschieht gemäss der Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln und folgt klar definierten Richtlinien. Mit ihren modernen Mitteln, der grossen Manpower und dem Erfahrungsschatz ihrer Angehörigen ist die Armee vielseitig einsetzbar, wie diese in einer Mitteilung schreibt. (mitg/pli)

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