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Rückkehr aus Risikoländern ist schwierig zu kontrollieren

Die Massnahmen des Bundes für Personen, die aus Corona-Risikoländern zurückkehren, sind nicht einfach umzusetzen. Das Bundesamt für Gesundheit kann sich nach eigenen Angaben nur auf den guten Willen der Bürger und auf mögliche Denunziationen durch Dritte verlassen.

Agentur
sda
07.07.20 - 17:25 Uhr
Politik
Auf Flügen werden die Passagierdaten vor der Landung in der Schweiz aufgenommen. (Symbolbild)
Auf Flügen werden die Passagierdaten vor der Landung in der Schweiz aufgenommen. (Symbolbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Wenn eine Person aus einem der 29 als problematisch aufgelisteten Länder in die Schweiz zurückkehrt, ist der Zoll gehalten, sie an ihre Pflichten zu erinnern, sich also in den nächsten 48 Stunden bei den Behörden ihres Kantons zu melden. Der Betroffene muss lediglich mündlich zusichern, dass er sich daran halten werde.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zugegeben, es sei schwierig, sicherzustellen, dass jeder die Regeln einhalte. Es gebe keine Garantie dafür, dass sich alle betroffenen Personen von selbst melden würden.

Systematische Kontrollen an den Landgrenzen sind nicht möglich. Bei den Ankünften per Flugzeug hingegen werden die Daten der Passagiere während des Fluges aufgenommen, und diese werden informiert. Für Busreisen ist ein ähnlicher Ansatz vorgesehen.

Das BAG zählt auf das Pflichtbewusstsein der Bevölkerung und auf die abschreckende Wirkung der möglichen Bussen. Wer die zehntägige Quarantäne vorsätzlich nicht einhält, kann eine Strafe von bis zu 10'000 Franken erhalten, bei Fahrlässigkeit eine von bis zu 5000 Franken. Für die Strafverfolgung sind laut BAG die Kantone zuständig.

«Man darf ausserdem den Effekt der sozialen Kontrolle nicht unterschätzen. Eine Person, die aus einem Risikogebiet zurückkehrt, ist meist nicht die einzige, die davon weiss. Ihre Familie, ihre Umgebung und ihr Arbeitgeber könnten auch darüber informiert sein», schrieb das BAG.

Die Quarantäne sei eine der wirksamsten Massnahmen, um die Übertragungsketten von Covid-19 zu unterbrechen, rief das Bundesamt in Erinnerung. Der Bund sei jedoch bereit, sein System bei Bedarf anzupassen.

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