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Zürcher Apotheker kritisieren Maskenverkauf über Grossverteiler

Die Zürcher Apotheker kritisieren, dass der Bund den Grossverteilern mehrere Millionen Schutzmasken zum Verkauf überlassen will. Das ist laut dem Apothekerverband wettbewerbsrechtlich nicht haltbar.

Agentur
sda
23.04.20 - 15:37 Uhr
Politik
Die Apotheker wollen nicht hinnehmen, dass der Bund nur die Grossverteiler mit Schutzmasken beliefern will. (Symbolbild)
Die Apotheker wollen nicht hinnehmen, dass der Bund nur die Grossverteiler mit Schutzmasken beliefern will. (Symbolbild)
KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Die Zürcher Apothekerinnen und Apotheker seien «entsetzt» über den vom Bundesrat angekündigten, exklusiven Verkauf von Schutzmasken über die Grossverteiler, teilte der Apothekerverband des Kantons Zürich (AVKZ) am Donnerstag mit. Es sei nicht nachvollziehbar, warum die medizinischen Grundversorger übergangen würden.

«Die Wahl und die Anwendung der Schutzmasken ist komplizierter als allgemein angenommen», wird Lorenz Schmid, AVKZ-Präsident und Zürcher Kantonsrat, in der Mitteilung zitiert. Das Apothekenpersonal sei für die Wahl der richtigen Maske und die Vermittlung der richtigen Anwendung bestens geschult.

Laut Schmid ist der Entscheid nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch wettbewerbsrechtlich nicht haltbar. Es könne nicht sein, dass die Grossverteiler zum Handkuss kämen, der Fachhandel aber übergangen werde.

Die Enttäuschung in der Branche über den Bundesratsentscheid zum Schutzmasken-Verkauf ist laut Mitteilung noch aus einem anderen Grund gross: Tausende Mitarbeitende der Apotheken hätten sich in den vergangenen Wochen mit beispiellosem Engagement gegen die Ausbreitung des Coronavirus gestemmt und dabei ihre Gesundheit riskiert. Nun würde man sie beim Schutzmasken-Verkauf einfach übergehen.

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