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Gemeindepräsidentin Wissmeier-Gasser: «Ich bin niemandem nachtragend»

Die Bevölkerung der Gemeinde Haldenstein hat sich am Freitagabend für eine Fusion mit Chur ausgesprochen. Eine hauchdünne Entscheidung, die für Gemeindepräsidentin Gerda Wissmeier-Gasser nicht so hätte ausgehen sollen.

Südostschweiz
23.11.19 - 13:51 Uhr
Politik
BT Stammtisch Fusion Haldenstein Chur
Haldener-Gemeindepräsidentin Gerda Wissmeier-Gasser wünschte sich ein eindeutigeres Ergebnis.
OLIVIA AEBLI-ITEM / OLIVIA AEBLI-ITEM

Wer sich in den letzten Monaten in Haldenstein aufgehalten hatte, der konnte eine gewisse Spannung in der Luft spüren. Die Fusion-Abstimmung mit Chur schlug hohe Wellen und spaltete die Bevölkerung. Am Freitagabend ging die emotionale Debatte zu Ende: Die Bewohnerinnen und Bewohner sprachen sich für eine Fusion mit der Stadt Chur aus. 253 Ja-Stimmen zu 251 Nein-Stimmen - das extrem knappe Resultat führte kurz nach der Verkündigung zu einer regelrechten Diskussion.

«Weder Freude noch Bitterkeit»

Die Anwesenden vor Ort zeigten sich vom Resultat erschlagen und wussten nicht genau, ob sie sich nun freuen sollen oder nicht. Eins war aber ganz klar, niemanden war es egal, was aus diesem Entscheid wird. Gerda Wissmeier-Gaser, Gemeindepräsidentin von Haldenstein, wusste auch nicht so recht, wie sie sich fühlen sollte. «Ich spüre weder Freude noch Bitterkeit. Ich bin stolz, wie viele teilgenommen haben», sagte sie gegenüber Radio Südostschweiz. Alle 504 Stimmzettel wurden korrekt ausgefüllt und wieder abgegeben. 

Obwohl die Mehrheit der rund 1000 Leute, die in Haldenstein wohnen, dem Entscheid des fünfköpfigen Gemeindevorstands folgten, wünschte sich die Gemeindepräsidentin ein eindeutigeres Ergebnis: «Ich konnte es nicht abschätzen, in welche Richtung es gehen könnte. Nun müssen wir das akzeptieren, wieder den Weg finden und zusammen wachsen. Wir haben die gleichen Nachbarn und ich bin überzeugt, dass es so weitergeht. Ich bin niemandem für seine Entscheidung nachtragend.»

Welche Aufgaben nun auf sie warten, darüber hat sie sich noch keine Gedanken gemacht. «Wie die Aufgaben aussehen werden, kann ich nicht sagen. Einer der wichtigsten Aufgabe wird aber die Personalübergabe sein - besonders aus der Sicht der Pensionskasse.», so die Gemeindepräsidentin. (huj)

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SO titelt:
Gemeindepräsidentin Wissmeier-Gasser: «Ich bin niemandem nachtragend»
o Ich interpretiere psychologisch:
Umgekehrt hofft sie, dass die anderen nicht nachtragend sind.
o Ich interpretiere juristisch:
Eine Ehe, die nicht geschieden werden kann meines Wissens, eine Selbst-Entemanzipation (im Föderalismus), zumal mit dieser wachstumsbolzenden Stadt inklusive Schall und Rauch vom Waffenplatz. Und das alles, weil in der sich des Minderheitenschutzes rühmenden Schweiz die Hälfte plus eine Stimme die andere Hälfte majorisieren kann.
Aus einem Vermieterprospekt: "Bei uns werden Sie als Mieter nicht einfach mit anderen Mietern in einem Haus zusammengewürfelt. Sie sind uns wichtig und sollen sich wohl fühlen. Deshalb achten wir darauf, dass sich Gleichgesinnte in einem Haus wiederfinden."

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