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Noch zweimal kleben

Neun Millionen kleine Kleber werden demnächst gedruckt. Für die neue Autobahnvignette braucht es viel rote Farbe.

Philipp
Wyss
23.09.19 - 04:30 Uhr
Politik
Die Autobahnvignette 2020 zeigt sich in leuchtendem Rot.
Die Autobahnvignette 2020 zeigt sich in leuchtendem Rot.
BILDMONTAGE RICO KEHL

Rot wie 2014, 2006, 2002, 1999 und 1991 – so ist die Autobahnvignette 2020. Erhältlich ist sie ab 1. Dezember bei Poststellen, Tankstellen, Garagen und Strassenverkehrsämtern. Gültig ist sie ab 1. Dezember 2019. Und «montiert» sein muss sie ab 1. Februar 2020. Gültig schliesslich ist sie bis 31. Januar 2021. Sie kostet 40 Franken. Und die Busse für eine fehlende Vignette beträgt 200 Franken.

Der Widerstand gegen die Abschaffung der Klebevignette war zu stark. Der Bundesrat hatte daher beschlossen, diese vorerst nicht durch die E-Vignette zu ersetzen. Stattdessen soll die E-Vignette auf freiwilliger Basis eingeführt werden. Noch sicher bis 2022 gibt es auch die klebbare Vignette. Der Preis bleibt unverändert bei 40 Franken.

Wer sich für die elektronische Variante entscheidet, muss das Kontrollschild seines Fahrzeuges über eine Internetapplikation im System registrieren. Anders als die Klebevignette ist die E-Vignette nicht an ein bestimmtes Fahrzeug, sondern an das Nummernschild gebunden. Im Ausland können nur E-Vignetten gekauft werden.

Die Polizei kontrolliert

Ob die Abgabe entrichtet wurde, wird wie bisher durch die Polizei und die Zollverwaltung kontrolliert. Ursprünglich war eine elektronische Überwachung mit einem Kamerasystem geplant. Diese Kontrollen waren in der Vernehmlassung auf Kritik gestossen.

So sieht die neue Vignette im Detail aus:

Die neue Vignette Aussen (links) und Innen. PRESSEBILD
Die neue Vignette Aussen (links) und Innen. PRESSEBILD

Nun ist das Parlament am Zug. Der Bundesrat möchte die freiwillige E-Vignette auf das Jahr 2022 hin einführen. Er geht davon aus, dass die Einnahmen ungefähr gleich hoch bleiben wie heute. Diese belaufen sich auf rund 360 Millionen Franken pro Jahr und werden für Bau, Betrieb und Unterhalt der Nationalstrassen eingesetzt. Eine Erhöhung des Vignettenpreises auf 100 Franken scheiterte 2013 an der Urne.

Pro Jahr werden in der Schweiz über neun Millionen Vignetten verkauft. Über ein Drittel davon gehen an Automobilisten aus dem Ausland. 2016 beliefen sich die Bruttoeinnahmen auf 360 Millionen Franken.

Eingeführt wurde die Vignette 1985. Anfänglich kostete sie 30 Franken, seit 1995 40 Franken.

Bezogen werden kann die Vignette ab 1. Dezember bei Poststellen, Tankstellen, Garagen, Zollstellen und bei den kantonalen Strassenverkehrsämtern.

Alle bisherigen Vignetten in der Übersicht:

Alle Vignetten von 1985 bis 2020. ARCHIV
Alle Vignetten von 1985 bis 2020. ARCHIV

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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