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Stadt will Quartiere mit «Insel» beleben

Die Stadt Rapperswil-Jona stellt fünf Container als «QuartieRJnsel» ins Hanfländerquartier. Mit Leben füllen sollen sie primär die Anwohner. Ziel ist es, Quartier um Quartier zu beleben und zu vernetzen.

Pascal
Büsser
08.05.19 - 07:42 Uhr
Politik
Neue Nutzung: Die Kulturcontainer der Kantonalbank sollen Begegnungsorte in Rapperswil-Jona werden.
Neue Nutzung: Die Kulturcontainer der Kantonalbank sollen Begegnungsorte in Rapperswil-Jona werden.
PRESSEBILD

Der Name wirkt etwas angestrengt originell: «QuartieRJinsel» hat die Stadt fünf Container getauft, die vom 22. August bis 27. Oktober an der Bildaustrasse beim Werkhof stehen werden. Und danach im Halbjahresrhythmus von Quartier zu Quartier «wandern» sollen. Es sind die fünf Kulturcontainer, welche die Stadt von der St. Galler Kantonalbank Ende 2018 geschenkt bekommen hat. In einem Projektwettbewerb anlässlich des Bank- jubiläums hatte sie sich mit ihrem Konzept gegen rund ein Dutzend Interessenten durchgesetzt.

Nach einer Revision im Frühjahr sind die Container nun bereit für ihren ersten Einsatz im Quartier Hanfländer/Bildau, wie die Stadt gestern mitteilte. Ziel ist der «Aufbau einer aufsuchenden, zielgruppenübergreifenden sowie quartiers- und stadtentwicklungsbezogenen Kultur- und Gemeinwesenarbeit», wie es im Communiqué heisst.

Stadt will «zu de Lüt»

Was verkopft tönt, ist an sich simpel. Konkret wollen verschiedene Fachstellen der Stadt mit Anlässen in den Containern ihre Arbeit besser bekannt machen und näher zu den Leuten bringen. So plant etwa die Kinder- und Jugendarbeit Spielnachmittage für Kinder und Grillabende für Jugendliche, wie Leiterin Marion Lucas-Hirtz auf Anfrage erklärt. Das Altersforum möchte derweil Rentner mit speziellen Anlässen abholen. Ebenso geplant sind Veranstaltungen der Fachstellen Kultur, Integration, Sport- und Bewegung sowie der Musikschule. Mit den Anwohnern ins Gespräch kommen will auch die Abteilung Bau der Stadt, um Meinungen zur Quartierentwicklung abzuholen.

Die Stadt hofft aber insbesondere darauf, dass Anwohner, Vereine und Interessierte die Infrastruktur aus eigenem Antrieb mit Leben füllen. Zur Verfügung stehen eine einfache Küche und Kühlschränke, ein Werkcontainer und eine Bühne, Letztere ohne Technik.

Gefragt seien insbesondere Veranstaltungen «kulturellen, sportlichen und informativen Charakters, Begegnungsmöglichkeiten und Beiträge zu einem oder mehreren der folgenden Themen: Begegnung und Eigeninitiative, Wissens- und Erfahrungsaustausch, Engagement und Nachbarschaftshilfe, Zusammenhalt und Integration, Information und Lebensqualität, Standortattraktivität und Prävention, Orientierung und Synergien mit der Stadt oder anderen Quartieren.»

«Für private Anlässe sind die Container nicht vorgesehen.»
Marion Lucas-Hirtz, Leiterin Kinder- und Jugendarbeit

Anlässe für die Öffentlichkeit

«Für private Anlässe sind die Container nicht vorgesehen», präzisiert Marion Lucas-Hirtz. Wohl aber reiche als Anlass, die Bewohner des Quartiers für ein Feierabend-Bier zusammenzubringen und so die Vernetzung zu fördern. Die «QuartieRJnsel» soll während zwei bis drei Monaten einen Raum bieten, wo sich Anwohner und Interessierte begegnen und austauschen können. Je nach Art des Anlasses würden die üblichen Rahmenbedingungen und Bewilligungsverfahren der Stadt gelten, so Lucas-Hirtz.

Für den Umbau des Containers und den Betrieb hat die Stadt im Budget des laufenden Jahres 75 000 Franken eingeplant. Die Terminkoordination übernehmen zwei Mitarbeitende der Kinder- und Jugendarbeit mit einem Pensum von zweimal zehn Prozent.

Ab sofort können sich Vereine, Anwohner und weitere Interessierte bei der Projektkoordinationsstelle für die Nutzung der ganzen «QuartieRJnsel» oder für einzelne Container (Bühne, Werkcontainer, Gastrocontainer) bewerben. Vorgesehen ist eine rollende Planung, sodass spontane Veranstaltungen möglich bleiben, wenn die Container noch frei sind.

Die «QuartieRJnsel» steht vom 22. August bis 27. Oktober 2019 beim Werkhof an der Bildaustrasse. Der Eröffnungsanlass findet am 21. August statt. Die Projekt- koordination ist erreichbar unter: quartierjnsel@rj.sg.ch oder unter der Telefonnummer 079 948 0649.

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