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Celerina setzt über 1,3 Millionen gegen Lärm und für Sport ein

An der Gemeindeversammlung vom Montagabend hat die Gemeinde Celerina unter anderem beschlossen, entlang der Umfahrung Lärmschutzwände zu bauen und die Region Maloja mit der Standortsuche für ein neues Eissportzentrum zu beauftragen.

Südostschweiz
16.04.19 - 10:12 Uhr
Politik
Celerina
An der Gemeindeversammlung von Celerina wurden mehrere Beschlüsse gefällt
ARCHIVBILD

Entlang der kantonalen Umfahrungsstrasse von Celerina soll eine Lärmschutzwand entstehen. Die Gemeindeversammlung hat am Montagabend einen Kredit von 1,34 Millionen Franken für das Projekt genehmigt, das gemeinsam mit dem Tiefbauamt realisiert werden soll. Wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt, besteht keine gesetzliche Pflicht bei der Umfahrung Lärmschutzmassnahmen zu erstellen. Untersuchungen hätten jedoch aufgezeigt, dass dadurch die Lebensqualität der Bevölkerung gesteigert und die Gemeinde für Gäste attraktiver werde.

Bei der Ausarbeitung des Projektes sei darauf geachtet worden, dass die Sicht auf das Dorf durch die Lärmschutzwand nicht beeinträchtigt werde. Geplant ist auf einer Länge von 790 Metern eine transparente Glaswand auf einem Betonsockel. Die Wand soll nicht höher als 1,80 Meter werden und aus strukturiertem Glas bestehen, damit Vögel sie erkennen. «In Bezug auf das Wild wurden mit dem zuständigen kantonalen Amt intensive Gespräche geführt», heisst es weiter. Es sei vorgesehen, die Situation mit einer Wildwarnanlage zu verbessern.

Weiterer Beschluss gefällt

Dass es den Eissportvereinen in der Region Maloja an einer zeitgemässen Infrastruktur fehlt, darüber wird bereits seit Jahren geredet. Die Oberengadiner Stimmbevölkerung will das ändern und möchte ein neues Eissportzentrum mit Eventhalle. Dafür hat sie sich an der Urnenabstimmung vom Februar ausgesprochen und die Initiative «Aufbau und Betrieb eines Eissportzentrums mit Sport- und Eventhalle in der Region Maloja» angenommen. Das deutliche Ja war der Startschuss und ein weiterer Schritt in einer jahrelangen Debatte, die nun in einem konkreten Projekt enden soll.

Ein weiterer, wenn auch kleiner, Schritt wurde nun am Montagabend an der Gemeindeversammlung von Celerina gemacht. Die anwesenden Stimmbürger haben einer Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der Region zugestimmt, wie es in einer Mitteilung heisst.

Mit der Leistungsvereinbarung wurden nun konkrete Aufgaben von der Gemeinde an die Region übertragen:

  • Evaluation eines Standortes
  • Festlegung eines Standortes
  • Eventuell Antrag an die Standortgemeinde betreffend Anpassung der Grundordnung
  • Eventuell Anpassung des Regionalen Richtplanes

Für die durch die Region zu erbringenden Leistungen sei ein Betrag von 300‘000 Franken notwendig. Der Anteil der Gemeinde Celerina liegt bei 29‘280 Franken, wie es heisst. (rac)

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SO-Zitat:
"Wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt, besteht keine gesetzliche Pflicht bei der Umfahrung Lärmschutzmassnahmen zu erstellen. Untersuchungen hätten jedoch aufgezeigt, dass dadurch die Lebensqualität der Bevölkerung gesteigert und die Gemeinde für Gäste attraktiver werde."
Reine Symptombekämpfung.
Und dass Celerina gleich mit einer lärmproduzierenden Eissport- und EVENT-Halle nachdoppelt, entbehrt erst recht nicht der Ironie. Merke: Es gibt auch leise Sportarten, und das sind sogar die gesünderen gemäss meiner Forschung.

Celerina hat wohl verstanden, dass Lebensqualität auch etwas kostet. Wäre Chur so fortschrittlich, würde die Autobahn von der Ausfahrt Nord bis Süd auch mit Lärmschutzwänden versehen, notabene Lärmschutzwände, die auch was nützen. Man stellt sich offenbar auf den Standpunkt, das sei Aufgabe des Bundes, handelt es sich doch um eine Autobahn, aber das ist eine billige Ausrede. Ich denke man könnte auch dem Bund mal etwas abverlangen und die überaus lärmende Strasse etwas bändigen. Es wird von der Stadt erlaubt weiter gebaut entlang der Autobahn, aber gegen den nächtlichen Lärm wird nichts unternommen und wohl werden den zukünftigen Bewohnern auch nicht die Augen geöffnet wo sie zu wohnen beabsichtigen, sie werden es erst merken, wenn sie die Augen nicht mehr schliessen können vor lauter Transit und singender Reifen. Na ja, vor Felsberg hat es eine Lärmschutzwand, vor Haldenstein und der Stadt Chur keine. Weshalb wohl??

Exakt, Walter Knutti, bloss sehe ich Chur als hoffnungslosen Fall. Lärm scheint hier sogar erwünscht statt bekämpft, die Naturgesetze konterkarierend. Waffenplatz und Südumfahrung und Helikoptertiefstflüge beispielsweise über die Quaderstrasse Chur (obwohl meines Wissens verboten gemäss Bundesgesetzen), stundenlanges Helikopter-Stehen-in-der-Luft offenbar für Bauarbeiten oder ähnliches (was man sicher auch ohne Helikopter könnte, aber es wird noch nicht mal vorangekündigt-vorgewarnt im Amtsblatt; und wenn ich beim Bauamt Chur per Kontaktformular nachfrage: KEINE Antwort), Laubbläser das ganze Jahr, und und.

Aber wie Sie schreiben: Statt dass man Neuzuzüger warnt, wird Ihnen Rosazuckerwatte-Marketing in die Augen gestreut, wie supertoll die Stadt Chur sei. Traurig.

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