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Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert im Original zu sehen

Der berühmte St. Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert wird erstmals im Original der Öffentlichkeit gezeigt. Das Exponat erhält einen eigenen Ausstellungsraum am Klosterhof unweit der Stiftbibliothek.

Agentur
sda
12.04.19 - 09:56 Uhr
Politik
Ein Modell des St. Galler Klosters, links, und eine Projektion des Planes, in der Ausstellung "Das Wunder der Überlieferung – Der St.Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter" in St. Gallen.
Ein Modell des St. Galler Klosters, links, und eine Projektion des Planes, in der Ausstellung "Das Wunder der Überlieferung – Der St.Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter" in St. Gallen.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Bundesrat Alain Berset eröffnet am Freitag die neue Dauerausstellung «Das Wunder der Überlieferung - Der St. Galler Klosterplan und Europa im frühen Mittelalter» in St. Gallen. Am Samstag lädt der Stiftsbezirk zu einem «Tag der offenen Türen» ein.

Nur 20 Sekunden

Das 112 auf 77,5 Zentimeter grosse Pergament mit der frühesten Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter kann nach einer einführenden Multimediaschau in einem abgedunkelten Raum im Original betrachtet werden. Aber jeweils nur für 20 Sekunden, denn das Dokument darf nicht zu stark dem Licht ausgesetzt werden.

Der gut erhaltene Plan gibt einen Einblick in nahezu alle Bereiche des klösterlichen Lebens, in die Planung von Bauwerken und die Architektur vor 1200 Jahren. Bisher bekam das Publikum in der Stiftsbibliothek nur ein Faksimile zu Gesicht. Die neue Ausstellung umfasst neben dem Original-Klosterplan weitere Schätze des Stiftsarchivs.

Bibliothek von Weltrang

Der St. Galler Stiftsbezirk gehört zu den monumentalen Klosterbauten des Barocks. Herzstück bildet die Stiftsbibliothek, die als eine der ältesten und schönsten Bibliotheken der Welt gilt und jährlich von rund 130«000 Personen besucht wird. Der Bestand umfasst 170»000 Bücher und 2000 Originalhandschriften aus dem Mittelalter.

An keinem anderen Ort Europas sind frühmittelalterliche Handschriften und Urkunden in vergleichbarer Dichte erhalten. Daher gehört der Stiftsbezirk seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. In den vergangenen Jahren wurde der Stiftsbezirk mit seinen Ausstellungen neu ausgerichtet.

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