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Initianten blasen zum Sturm auf die Sonderjagd

Am 19. Mai stimmt Graubünden über die Sonderjagdinitiative ab. Nun haben die Initianten ihren Abstimmungskampf lanciert und erklärt, warum es die Sonderjagd nicht mehr brauche, und der Hirschbestand trotzdem reguliert werden könne.

Südostschweiz
15.03.19 - 15:27 Uhr
Politik

Sechs Jahr ist es her, seit die Unterschriftensammlung für die Bündner Sonderjagdinitiative gestartet wurde. Am 19. Mai wird die Bündner Stimmbevölkerung nun über das Ansinnen der Initianten, die Sonderjagd abzuschaffen und die Hochjagd punktuell anzupassen, an der Urne befinden. Das Initiativkomitee hat am Freitag seinen Abstimmungskampf an einer Medienkonferenz eröffnet.

Das Komitee verwies dabei gleich als erstes auf den langwierigen Kampf, den es ausfechten musste, um die Initiative, lange nach deren Zustandekommen, endlich an der Urne zu sehen. Bündner Regierung, Grosser Rat, und die Gerichte hätten alles unternommen, um die Abstimmung zu verhindern. Man habe den Eindruck, dass es einzig um einen Machterhalt gehe und dass jegliche Versuche und Vorschläge ihrerseits schlicht und einfach ignoriert worden seien.

Bestandsregulierung Ja, Sonderjagd Nein

«Unsere Gegner behaupten, die Abschaffung der Sonderjagd würde fatale Folgen für den Wald nach sich ziehen. Auch von Überpopulation ist die Rede. Das stimmt nicht!» Mit diesen Worten ist der Abstimmungskampf lanciert. Die Argumente der Initiativ-Gegner seien samt und sonders falsch – oder zumindest nicht durchdacht.

So seien auch sie klar der Meinung, dass die Hirschbestände reguliert und vor dem Winter dezimiert werden müssen. Das wäre aber auch ohne die Sonderjagd möglich, in dem etwa die Hochjagd um einige Tage verlängert und die Wildasyl-Zonen verkleinert würden. Dadurch könne die Abschussquote auch im September und Oktober erreicht werden, sind die Initianten überzeugt: «Wir wollen, dass unsere traditionelle Hochjagd aufgewertet und erhalten bleibt. Zum Wohle der Wildtiere und der Natur.»

Hochjagd muss wieder aufgewertet werden

Heute seien die Einschränkungen während der Hochjagd viel zu restriktiv und viele Jäger würden sich verstärkt auf die Sonderjagd konzentrieren, weil sie dort viel einfacher zu Abschüssen kommen würden. «So wurde die Sonderjagd immer mehr zur Hauptjagd», sagt das Initiativkomitee. Man müsse die Hochjagd aufwerten, wodurch die Sonderjagd obsolet würde. Dabei verweist das Komitee auch auf die Stellungnahme des Bundesamtes für Natur und Umwelt, das in einem Bericht zum Schluss kommt, «dass es möglich ist, mit einem anderen Massnahmenmix als der Sonderjagd, den Hirschbestand zu regulieren.»

Mit den von ihnen vorgeschlagenen Massnahmen könnten 6000 Jägerinnen und Jäger die Rotwildbestände während der Hochjagd regulieren, sagen die Sonderjagd-Gegner. «Niemand bestreitet, dass die Jägerschaft und die Bevölkerung seit 30 Jahren wegen der Sonderjagd im Streit sind. Wir wollen dem eine Ende setzen. Mit der Abschaffung der Sonderjagd garantieren wir eine Aufwertung der Hochjagd und eine Beruhigung im Jagdbetrieb», schliessen die Initianten ihre Medienkonferenz.

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Sonderjagdinitiative Graubünden:

Hervorragende Arbeit der Initianten und der absolute richtige Weg.
Darum am 19. Mai 2019 ein JA zur Abschaffung der Sonderjagd in die Urne legen.
(Jäger)

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