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Kompromiss: Komitee tanzt zur Musik der Regierung

Partys, Konzerte oder Sportveranstaltungen durchführen – auch an hohen Feiertagen. Das forderte das Komitee zur Abschaffung des Tanzverbots. Nun zieht es seinen eingereichten Memorialsantrag zurück.

08.03.19 - 04:30 Uhr
Politik

Das Glarner Stimmvolk wird an der kommenden Landsgemeinde nur noch zum Tanz-Kompromiss aufgefordert. Der eingereichte Memorialsantrag zur Abschaffung des Tanzverbots steht nicht mehr zur Wahl. Das Volk soll darüber abstimmen, ob Konzerte, Partys oder Sportveranstaltungen zukünftig auch an den fünf hohen Feiertagen erlaubt sind. Vorausgesetzt, sie finden in geschlossenen Räumen statt.

Bisher gilt das Tanzverbot an Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstsonntag, am Buss- und Bettag sowie an Weihnachten. Die Mitglieder des Komitees zur Abschaffung des Tanzverbots sahen darin einen Wettbewerbs- und Standortnachteil gegenüber den angrenzenden Regionen. «Die aktuelle Gesetzgebung führt dazu, dass der Kanton Glarus an solchen Tagen wie ausgestorben wirkt und alle Personen, welche das Bedürfnis nach Unterhaltung haben, in andere Kantone reisen», heisst es von der 35-köpfigen, politisch bunt gemischten Gruppe.

Deshalb wollte sie das Tanzverbot komplett streichen. Auslöser für den Memorialsantrag war ein Anlass im «Holästei» an Pfingsten 2018.

Erfolgschancen sind grösser

Nachdem der Memorialsantrag im Juli 2018 eingereicht wurde, hat der Landrat nun im Februar den Gegenvorschlag der Regierung unterstützt. Demnach sollen Veranstaltungen, die in geschlossenen Räumen stattfinden, neu zugelassen werden. Solche im Freien bleiben aber auch weiterhin verboten.

«Der Gegenvorschlag ist ein Kompromiss», heisst es von den Komitee-Mitgliedern. Ihre Anliegen seien aufgenommen worden und die ursprünglichen Ziele erreicht. Deshalb und aufgrund besserer Erfolgschancen für den Gegenvorschlag habe das Komitee an seiner letzten Sitzung den Rückzug des Memorialsantrags beschlossen. Dies war nur möglich, weil sich auch der Landrat für den Gegenvorschlag ausgesprochen hatte.

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Finde ich einen total alten Zopf das mit dem Tanzverbot. Ich kann mich noch genau erinnern ,als ich vor circa 50 Jahren im GH in Ennenda Tanzmusik machte.Und dann die Polizei auftauchte an einem Samstag vor Bettag und wir aufhören mussten mit spielen +sich beim Publikum entschuldigen für den Abbruch des Tanzabends.Ich konnte selber nicht mehr glauben ,das ein solches Tanzmusik Verbot eigentlich besteht.Für mich gilt immer noch:wo Musik ist, ist Freude +wo Freude ist ,ist Musik.

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