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Lasst das Wild in Ruhe!

Aufgrund des enormen Schneefalls ist die Lebenssituation für Wildtiere anspruchsvoll geworden. Störungen von Wildtieren sind daher zu vermeiden. Das Amt für Jagd und Fischerei prüft weitere Massnahmen, um das Wild im natürlichen Lebensraum zu halten.

Südostschweiz
15.01.19 - 04:30 Uhr
Politik
Wild
Wegen des strengen Winters brauchen Wildtiere jetzt Ruhe.
ARCHIV

Nach mehreren Tagen mit Schneefall liegt gegenwärtig in Nordbünden ausserordentlich viel Schnee. Dieser schränkt die Bewegungsfreiheit der Wildtiere massiv ein und erschwert die Futtersuche. Die kantonale Wildhut und die Hegeorganisation des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes (BKPJV) beobachten die betroffenen Winterlebensräume der Tiere genau.

Im Unterschied zum vergangenen Jahr sind die Wildtiere nach einem optimal verlaufenen Herbst mit reichlichem Futterangebot in guter Kondition in den Winter gestartet. Entscheidend für ihr Überleben ist nun, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen und auf diese Weise mit sehr wenig Futter auskommen können. Sie brauchen jetzt vor allem Ruhe und sie sollten in ihren natürlichen Winterlebensräumen bleiben. Deshalb ist es ausserordentlich wichtig, dass sie nicht gestört werden.
 

Das Amt für Jagd und Fischerei bittet die Bevölkerung und Schneesportler

  • die Lebensräume der Wildtiere nicht zu stören

  • die von den Gemeinden ausgeschiedenen Wildruhezonen strikt einzuhalten

  • Hunde möglichst immer an der Leine zu führen.


Für den Fall, dass sich die Situation weiter verschärfen sollte, werden weitere Massnahmen wie wie Betretungsverbote sowie das Fällen von einzelnen Bäumen als Futterangebot oder das Anbieten von Heu direkt in den Lebensräumen gezielt eingeleitet, um den Winterlebensraum zusätzlich zu beruhigen. Je nach Entwicklung der Wetterverhältnisse und Verhalten der Wildtiere können diese Massnahmen durch den Kanton unverzüglich angeordnet werden.

Fütterungen der Tiere durch Privatpersonen oder Landwirte sind nicht angezeigt. Im Gegenteil: Futterangebote locken die Tiere aus ihren Winterlebensräumen. Dabei verschwenden sie mehr Energie, als sie durch das Futter wiederaufnehmen können. Gleichzeitig bringen sich die Tiere auf dem Weg zu den Futterangeboten auf Strassen und Bahnanlagen in grosse Gefahr. (so)

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Im Kanton Graubünden leben weit über 10'000 Hirsche. Gemäss Deutz benötigt ein ausgewachsener Hirsch mindestens 2,5 Kg Kg Futter pro Tag. Wenn wir anfangen die Tiere zu Füttern müssen wir sie bis zum Frühjahr durchfüttern. Es ist offensichtlich, dass sich die Verantwortlichen verspekuliert haben. Eigentlich wollen sie gar nicht Füttern sondern die Tiere ihrem Schicksal überlassen. Was hier geschrieben wird ist Augenwischerei und Beruhigung der aufgebrachten Menschen. Wenn wir für diese menschengemachte Tragödie verantwortlich wären, würden wir uns in Grund und Boden schämen die Klappe halten und alles mögliche in Bewegung setzen um den angerichteten Schaden und das endlose Leid zu minimieren.
Von wo die "Fachleute" Ihr Heu besorgen wollen ist uns ein Rätsel. Aktuell kosten 100Kg zwischen 35.- und 50.- Sfr. und der Preis wird rapide steigen. Uraltes Heu das teilweise angeboten wird würde die Tiere nur krank machen. Nach dem trockenen Sommer ist das Heu äusserst knapp. Selbst Landwirte haben Mühe ihre Tiere durchzubringen. Wenn die Verantwortlichen nun Tonnenweise Heu kaufen, treibt dies die Preise in die Höhe und sorgt garantiert für böses Blut zwischen den Jägern und den Landwirten.
Nun rächt es sich, dass die jahrelange Tradition der Heuernte in den Jagdvereinen durch die Fanatiker systematisch abgeschafft wurde. Tatsächlich glauben diese unbelehrbaren Besserwisser immer noch sie hätten alles richtig gemacht.
Schön wäre es wenn in bei den Jägern und beim Amt für Jagd und Fischerei endlich etwas unternommen würde, was den Wildtieren auch wirklich über diese extrem schneereiche Zeit helfen würde. Leider können wir den Verantwortlichen in Chur nur noch glauben, was wir mit eigenen Augen sehen. Füt dei FB Gruppe "IM NAMEN DER WILDTIERE Riet Caspescha)

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