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Das Personal bekommt mehr Lohn

In diesem Jahr kommt die Regierung mit ihrem Antrag zum Lohn im Landrat durch.

Daniel
Fischli
20.12.18 - 04:30 Uhr
Politik
Die Löhne der Kantonsangestellten sollen um 650 Franken erhöht werden.
Die Löhne der Kantonsangestellten sollen um 650 Franken erhöht werden.
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Für einmal schliesst nicht erst hinterher die Rechnung, sondern schon im Voraus das Budget mit schwarzen Zahlen. Zwei Millionen sind es, die der Kanton im nächsten Jahr mehr einnehmen als ausgeben will. Trotz dieses Ergebnisses mahnten gestern die Sprecher von Kommission und Fraktionen zur Vorsicht. Denn im Finanzplan sieht es für die Folgejahre wieder röter aus. Ebenfalls für Sorgenfalten bei Landräten sorgte der für das nächste Jahr prognostizierte Selbstfinanzierungsgrad von nur gerade 17 Prozent. Das heisst, dass für 83 Prozent der Investitionen Schulden gemacht werden müssen. Investiert wird etwa in die Stichstrasse, die Lintharena oder die touristischen Infrastrukturen.

SVP will kürzen

Für Anpassungen der Löhne der Kantonsangestellten hatte die Regierung mit dem Budget 1,2 Millionen Franken beantragt. Mit 0,7 Millionen – oder einem Prozent der Lohnsumme – sollen die Löhne aller Angestellten um 650 Franken erhöht werden, ausser sie sind schon am oberen Limit ihres Lohnbandes. Und mit zusätzlichen 0,5 Millionen Franken soll den unter 40-Jährigen zwei Prozent mehr Lohn gezahlt werden.

Yvonne Carrara (SVP, Mollis) beantragte, das eine Prozent der Lohnsumme auf 0,75 Prozent zu kürzen. Sie rechnete vor, dass der Kanton Glarus im Vergleich zu andern Kantonen immer noch gut dastehe. Ihr widersprach Christian Büttiker (SP, Netstal): Auch das Personal solle vom guten Budget profitieren können. Und es sei zu einfach, immer auf dem Buckel des Personals zu sparen. In den vergangenen zwei Jahren ist vom Landrat am Vorschlag der Regierung zu Ungunsten des Personals herumgeschraubt worden.

Kommissionspräsident Samuel Zingg (SP, Mollis) meinte, Carraras Vergleich mit andern Kantonen sei «nicht fair», da diese im Gegensatz zu Glarus noch einen automatischen Stufenanstieg kennen würden. Und Marco Hodel (CVP, Glarus) erklärte, die guten Leistungen des Personals sollten honoriert werden. Der Finanzdirektor und oberste Personalchef des Kantons, Rolf Widmer, wehrte sich ebenfalls für seine Vorlage: Der Konkurrenzkampf zwischen den Kantonen um das Personal sei gross, der Arbeitsmarkt ausgetrocknet. Der Landrat folgte ihm gegen die Stimmen der SVP und einzelnen aus der FDP.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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