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Für den Kanton liegt ein grosses Geschenk unterm Weihnachtsbaum

Der Postauto-Skandal ist für den Kanton Graubünden zumindest finanziell abgeschlossen. Die 20,9 Millionen von der Postauto Schweiz AG sollen noch in diesem Jahr zurückbezahlt werden.

Philipp
Wyss
18.12.18 - 10:49 Uhr
Politik
Der Kanton Graubünden von der Postauto Schweiz AG bekommt 20,9 Millionen Franken – zurück.
Der Kanton Graubünden von der Postauto Schweiz AG bekommt 20,9 Millionen Franken – zurück.
BILDMONTAGE RICO KEHL

«Am Montag kam heraus, dass die Postauto Schweiz AG 190 zu viel bezogene Millionen Franken an die betroffenen Kantone zurückbezahlt», heisst es in einer  Meldung von SRF«Damit sind wir zufrieden und der Fall ist nach Eingang der Zahlung für uns abgeschlossen», sagte Erich Büsser, Vorsteher des Bündner Amts für Energie und Verkehr, auf Anfrage.

Auf 190 Millionen Franken hatten sich Vertreter der beteiligten Parteien vergangenen September geeinigt. Bedingung war aber die Zustimmung von mindestens 18 Kantonen. Und diese liegen seit Montag vor. Damit kommen die Rückzahlungen zustande.

Graubünden war neben Bern, St. Gallen und Zürich einer von vier Kantonen, die mit dem Bundesamt für Verkehr in einer entsprechenden Arbeitsgruppe Einsitz nehmen konnten und Akteneinsicht hatten. Und Graubünden bekommt nun am meisten Geld zurück. Die Bündner Regierung war von Beginn weg für die Unterzeichnung der Vereinbarung und mit der Höhe der Rückzahlungen einverstanden.

Einen Viertel für Regionen und Gemeinden

Die 20,9 Millionen Franken, die Graubünden zwischen 2007 und 2018 zu viel bezahlte, und nun rückerstattet bekommt, teilen sich wie folgt auf: 15,2 Millionen Franken bekommt der Kanton, 5,7 Millionen Franken erhalten Gemeinden und Regionen. Und davon die grössten Brocken Ferienregionen wie Davos, Klosters oder Flims/Laax. Der Kanton erhält den gesamten Betrag und verteilt das Geld anschliessend in die Gemeinden und Regionen. Allenfalls sogar noch im laufenden Jahr, zumindest buchhalterisch, so Büsser abschliessend. Für die Periode 2004 bis 2006 zahlt Postauto freiwillig weitere 2,5 Millionen Franken an Graubünden (1,8 Millionen Franken an den Kanton und 0,7 Millionen Franken an Gemeinden und Regionen) zurück.

Man hat diesen Entscheid so erwartet, sagt Büsser. «Wir sind zufrieden mit der Lösung. So ist die Geschichte bis und mit dem Jahr 2018 für uns erledigt. Ab 2019 beginnt ein neues Kapitel und die Vertrauensbildung beginnt von vorne», so Büsser. Und der Amtsleiter betont: «Die Leistungen von Postauto vor Ort beim Kunden waren stets gut. So machten ja beispielsweise die Chauffeure keine Fehler, sie mussten sich aber allenfalls von den Kunden ‘anzünden’ lassen.»

Während über zehn Jahren hatte die Postauto Schweiz AG den Kantonen und Gemeinden zu hohe Abgeltungen für ihre Leistungen in Rechnung gestellt. Dieses Geld zahlt das Unternehmen vollständig und mit Zins an die Besteller zurück.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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