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Gemeindefusionen: Zustimmung sinkt, Kanton hält an Ziel 50 fest

In Graubünden sind in den vergangenen beinahe 100 Jahren über 100 Gemeinden verschwunden. Die meisten Einwohner würden Fusionen erneut zustimmen, allerdings weniger deutlich als in der Vergangeneheit.

Südostschweiz
17.12.18 - 14:52 Uhr
Politik
Anzahl Gemeinden im Kanton Graubünden.
Anzahl Gemeinden im Kanton Graubünden.

In den vergangenen 18 Jahren hat sich die Anzahl politischer Gemeinden im Kanton Graubünden halbiert. Ab dem 1. Januar 2019 werden es noch 106 Gemeinden sein. Im Jahr 2001 waren es 212 Gemeinden, 1915 sogar noch 223 Gemeinden. 

Die Bündner Regierung fördert Gemeindefusionen seit Jahren mit finanziellen Zuschüssen. Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 190 Millionen Franken an kantonalen Fördermitteln ausbezahlt. Nun hat das Amt für Gemeinden im Rahmen des Gemeindestrukturberichts untersucht, wie es um die im Jahr 2011 begonnenen Gemeinde- und Gebietsreformen steht. Der Gemeindestrukturbericht wurde dem Grossen Rat in der Dezembersession unterbreitet. In Sachen Fusionen wurde zusammen mit der Hochschule für Wirtschaft ein Fusions-Check entwickelt. Er beruht auf einer wissenschaftlichen Methode mit 29 Indikatoren vor und nach einer Fusion.

Die Hauptaussage aus dem Strukturbericht lautet: Den fusionierten Gemeinden geht es gut. «Die Zustimmungsrate zu den erfolgten Fusionen sinkt zwar leicht. Nach wie vor würde aber eine satte Mehrheit der Stimmenden einem Zusammenschluss erneut zustimmen», heisst es im Infoblatt «Ginfo» vom Amt für Gemeinden, das am Montag verschickt wurde. Und weiter: «Der Blick auf die Entwicklung der kommunalen Steuerfüsse der natürlichen Personen zeigt, dass diese nach einem Zusammenschluss in den allermeisten Fällen sinken.»

Übrigens: Die Zustimmung des Grossen Rates vorausgesetzt, sinkt die Zahl Bündner Gemeinden im Jahr 2020 auf 105, wenn Chur und Maladers fusionieren werden. Ziel war es, die Anzahl politischer Gemeinden bis ins Jahr 2020 auf unter 100 zu reduzieren. Durch die Reform soll die Anzahl Gemeinden langfristig auf unter 50 Gemeinden reduziert werden.

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