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Polit-Prominenz gibt Gas für grüne Power

Sie produziert erneuerbare Energie und dient den Studierenden als Forschungsobjekt: die Power-to-Gas-Anlage der Hochschule für Technik Rapperswil. Prominente aus Politik und Wissenschaft begleiteten die Einweihung.

Linth-Zeitung
05.10.18 - 04:30 Uhr
Politik
Hans-Peter Egli, Verwaltungsdirektor HSR, Barbara Keller-Inhelder, SVP-Nationalrätin, Martin Landolt, BDP-Nationalrat, Markus Friedl, Institutsleiter.
Hans-Peter Egli, Verwaltungsdirektor HSR, Barbara Keller-Inhelder, SVP-Nationalrätin, Martin Landolt, BDP-Nationalrat, Markus Friedl, Institutsleiter.
EVA PFIRTER

von Eva Pfirter

Das Stichwort lautete «Sicherheit», als SVP-Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder das Wort ergriff: «Sicherheit ist mein politischer Schwerpunkt. Auch in der Energieversorgung gibt es einen Sicherheitsaspekt.» Die von der HSR entwickelte Power-to-Methan-Anlage leiste einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung der Schweiz.

Keller-Inhelder, die gemeinsam mit anderen elf Vertretern aus Politik und Wissenschaft Teil des Lenkungsausschusses des Projekts ist, schlug an diesem sonnigen Vormittag beinahe grüne Töne an: «Wir alle müssen die Energiestrategie 2050 umsetzen –  ob wir denn wollen oder nicht.» Die Anlage, welche als erste in der Schweiz vollständig erneuerbaren Treibstoff herstellt, sei notwendig für die geplante Energiewende. Als Rapperswilerin wisse sie zudem, dass «alles, was von der HSR kommt, Hand und Fuss hat.»

Über politische Grenzen hinweg

Auch Nationalrat und BDP-Präsident Martin Landolt war voll des Lobes für den Erneuerungsgeist der Hochschule für Technik Rapperswil: «An der HSR sieht man, dass die Energiewende ein Faktum wird.» Als Glarner zähle er sich ohnehin zum selben Wirtschaftsraum wie Rapperswil-Jona. «Ich befinde mich hier ja sozusagen auf ehemaligem Glarner Untertanengebiet», meinte Landolt schmunzelnd und erntete zahlreiche Lacher. In seiner politischen Arbeit habe er sich immer für «eine bürgerliche Energiewende» eingesetzt. «Und obwohl meine Kollegin Barbara Keller-Inhelder und ich in Bern meist unterschiedliche Knöpfe drücken, begrüssen wir beide das Projekt der HSR sehr.» Es sei eine Freude, an diesem mitzuarbeiten.

Daniela Decurtins, Direktorin Verband der Schweizerischen Gasindustrie, lobte den helvetischen Pioniergeist im Allgemeinen: «Das Ziel der Schweizer Gaswirtschaft, den Anteil erneuerbarer Gase auf 30 Prozent zu erhöhen, ist in Europa einzigartig.»  

Dass die öffentliche Führung durch die Anlage auf grosses Echo stiess und über 70 Interessierte anzog, erstaunte Daniel Egger von Climeworks kaum: «Die Leute müssen Technik anfassen können.» Eggers Firma ist ein Ableger der ETH und fungiert als Projektpartner der neuen HSR-Anlage. «Es braucht solche Leuchtturmprojekte, um zeigen zu können, dass diese Technologien funktionieren können», resümierte der CO2-Spezialist.

Theorie mit Praxisbezug

Auf das gesprochene Wort folgte der Rundgang durch die Anlage an der Gaswerkstrasse. Neben dem Maschinenraum führte Markus Friedl, Leiter des Instituts für Energietechnik, die Interessierten durch den Steuerungsraum sowie in den oberen Teil der Anlage. Von hier werde diese überprüft. Gleichzeitig diene der Raum dem Forschungszweck. So würden in naher Zukunft auf der Anlage auch Flüssigkeiten hergestellt – eine Technologie, die in der Schweiz bisher noch kaum erprobt sei, wie Friedl betonte. «Ziel ist es, dass die Anlage zu Bachelor- und Masterarbeiten anregt, dereinst aber auch Partnerschaften mit der Industrie ermöglicht.»

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