HTW-Standort Pulvermühle nimmt nächste politische Hürde

Mitte August hatte die Bündner Regierung ihre Pläne für das neue Hochschulzentrum (HSZ) der HTW Chur auf dem Areal Pulvermühle als Ein-Standort-Lösung vorgestellt. Nun stimmt die Grossratskommission für Staatspolitik und Strategie der Botschaft der Regierung fast vorbehaltlos und einstimmig zu, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch heisst.

Die Kommission lehnt es ab, an die HSZ-Botschaft gleich noch eine weitere Baubotschaft, jene für ein Innovationszentrum von 4000 Quadratmeter Geschossfläche, anzuhängen. Dies, weil diese nicht in direktem Zusammenhang mit dem HSZ stehe, heisst es.

In allen anderen Bereich schliesst sich die staatspolitische Kommission aber der Argumentation der Regierung an: «In dem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld braucht der Kanton eine Hochschule, welche die Zuwanderung von Talenten und Fachpersonen fördert, die Ausbildungsansprüche der lokalen Wirtschaft und Forschung zu erfüllen vermag, als kompetenter Ausbildungs- und Weiterbildungsstandort erfolgreich ist und zum Wissens- und Technologietransfer beiträgt.»

Argumente der Regierung überzeugen

Die aktuelle Situation sei für die weitere Entwicklung der HTW nicht tragbar: «In den letzten Jahren hat die Studierendenzahl kontinuierlich zugenommen, was dazu geführt hat, dass laufend zusätzliche Räumlichkeiten hinzu gemietet werden mussten und die Hochschule heute auf mehrere Standorte in Chur verteilt ist. Abgesehen davon, dass ein weiterer Ausbau des Ausbildungsangebots und der Fläche der Räumlichkeiten nicht mehr möglich ist, gehen durch Doppelspurigkeiten Synergien verloren.»

Für die Kommission legt die Regierung in ihrer Standortanalyse überzeugend dar, dass aufgrund von Faktoren wie Verfügbarkeit von Grundstücksflächen, Erschliessungs- und Erweiterungsmöglichkeiten, Einbezug raumplanerischer Aspekte, Adressbildung, Sichtbarkeit, Kosten sowie Dauer der Realisierung der vorteilhafteste Standort am heutigen Standort der HTW Chur an der Pulvermühlestrasse ist. Das zukünftige Raumprogramm soll Platz für 1700 bis 2000 Studierenden bieten, aktuell sind es rund 1500 Studierende.

Die Kommission hat schliesslich auch von der Notwendigkeit einer Volksabstimmung zur Realisierung eines HSZ im Rahmen einer separaten Baubotschaft Kenntnis genommen. Die Kommission für Staatspolitik und Strategie empfiehlt dem Grossen Rat vom Bericht Kenntnis zu nehmen und den Anträgen der Regierung, mit einer Ausnahme (Innovationszentrum), zuzustimmen. Der Grosse Rat wird in der Oktobersession über das Geschäft beraten.