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Graubünden gibt an Südtirol ab

Der Kanton Graubünden gibt nach einem Jahr den Arge-Alp-Vorsitz an Südirol ab. Darüber hinaus verabschiedete die Regierungschefkonferenz drei Resolutionen. Eine davon zur Regulierung der Wolfspopulation.

Südostschweiz
29.06.18 - 16:06 Uhr
Politik
Die Arge-Alp-Vertreter bei ihrem Treffen in Scuol.
Die Arge-Alp-Vertreter bei ihrem Treffen in Scuol.
STANDESKANZLEI GRAUBÜNDEN

Zehn Regierungschefs und Regierungsvertreter der Mitgliedsländer und Kantone der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) haben sich am Donnerstag zu ihrer Konverenz in Scuol getroffen. Der Kanton Graubünden hat im Juni 2017 den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) übernommen und die Wasserkraft in den Mittelpunkt des Vorsitzjahres 2017/2018 gestellt. Laut einer Medienmitteilung der Standeskanzlei Graubünden gab Regierungsrätin Barbara Janom Steiner den Vorsitz nun an den Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen-Südirol, Arno Kompatscher, weiter.

An der Regierungschefkonferenz wurden drei Resolutionen verabschiedet. Eine betraf das Kernthema des letzten Jahres; die Wasserkraft. Die zehn Mitgliedsländer der Arge Alp fordern darin unter anderem, dass in allen Politikbereichen koordiniert darauf hingewirkt wird, damit die Wasserkraftnutzung ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll weiterentwickelt werden kann, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Zudem sollen bei der Unterstützung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien europaweit gleichwertige Bedingungen gewährleistet werden und die Wasserkraft soll durch selektive Förderung anderer Technologien oder sonstige Marktverzerrungen nicht benachteiligt werden.

Schutzstatus für Wolf senken

Weiter haben die Regierungschefs der Arge Alp eine Resolution zum Thema Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum verabschiedet. Der europäische Wolfsbestand steige rasant. Der Alpenraum zähle mittlerweile mehr als 100 Wolfsrudel, rund die Hälfte davon im italienischen Alpenanteil. Davon abgeleitet ergebe sich aus Muttertieren, weiteren Rudelmitgliedern und abwandernden Einzelwölfen eine Gesamtpopulation von rund 600 Individuen.

Zum Schutz der Berglandwirtschaft und für den Erhalt eines lebendigen ländlichen Raums fordert die Arge Alp in der Resolution die EU auf, den Schutzstatus des Wolfes für diese Gebiete zu senken. Für das Wolfsmanagement soll zudem ein länder- und staatenübergreifendes Monitoring etabliert werden.

Die dritte Resolution betraf die Bildung. Die Mitglieder der Arge Alp fordern auf, den Erfahrungsaustausch über die Auswirkungen der Digitalisierung im Lebensraum Alpen zu verstärken und die Ergebnisse in einer breit angelegten Bildungsoffensive umzusetzen. Gleichermassen sollen die Hochschul- und Forschungsinstitutionen im Alpenraum gestärkt und besser miteinander vernetzt werden. Ebenfalls verlangen die Arge-Alp-Mitglieder geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch ortsunabhängige Arbeitsplätze erhalten respektive gefördert werden können.

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