Schlegel: «Ich bin Realist und rechnete mit diesem Ausgang»

«Ich habe einen Anruf vom Kanzleidirektor erhalten. Er hat mir mitgeteilt, dass Stimmunterschied zwar geringer sei, als am Sonntag, dass es aber trotz der Nachzählung nicht zum Sprung in die Regierung gereicht habe», erzählt der gescheiterte Regierungsratskandidat Walter Schlegel auf Anfrage. Er habe mit diesem Ausgang gerechnet und die Regierungsratskandidatur am Sonntag abgehakt. Dennoch wollte er die Nachzählung abwarten, die Wahlhelfer für ihn verfolgt haben.

Dass das endgültige Resultat am Freitag noch knapper ausfiel, als am Sonntag, ärgert Schlegel nicht. «Ich bin Realist und rechnete am Sonntag nicht mehr mit meiner Wahl.» Dennoch möchte er es nicht unterlassen, allen Wählern und seinem Wahlkomitee für die Unterstützung zu danken.

Eine erneute Kandidatur in vier Jahren kann sich Schlegel nicht vorstellen. «Das würde keinen Sinn machen. Es ist auch eine Frage des Alters. Und in vier Jahren bin ich annähernd 60.»

Zusammenfassung der Regierungsratswahl
Die Bündner BDP hat den Regierungssitz von Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini verteidigt – allerdings denkbar knapp. Parolinis Vorsprung auf seinen Verfolger, SVP-Regierungsratskandidat Walter Schlegel, schrumpfte gemäss Nachzählung von 68 auf 31 Stimmen. Die Nachzählung ergab 15'867 Stimmen für Parolini und 15'836 für Schlegel. Am Sonntag, unmittelbar nach der Wahl, belief sich der Vorsprung Parolinis noch auf 68 Stimmen. Definitiv gewählt wurden am letzten Sonntag bereits Christian Rathgeb (FDP/bisher), Mario Cavigelli (CVP/bisher), Marcus Caduff (CVP/neu) sowie Peter Peyer (SP/neu). Noch offen ist die Departementsverteilung. (sda)