1. Deutsch, 2. Englisch, 3. Rätoromanisch und 4. Italienisch

Das Bündner Kantonsparlament empfiehlt dem Volk die Ablehnung einer Fremdspracheninitiative. Dies hat der Grosse Rat am Dienstag beschlossen. Im Rahmen der Berichterstattung rund um die Initiative wollten wir von Euch wissen, welche Sprache denn für Bündner Primarschüler am wichtigsten ist.

Die Ergebnisse zeigen jetzt ein klares Bild: Mehr als die Hälfte aller Stimmen entfielen auf die Sprache Deutsch. Und gut ein Viertel auf Englisch. Mit zwölf Prozent aller Stimmen für Romanisch und sechs Prozent für Italienisch erhielten diese beiden Sprachen deutlich weniger Stimmen als Deutsch und Englisch.

Wir haben Andy Kollegger vom Initiativkomitee um eine Einschätzung dieser Resultate gebeten. «Ich habe diese Umfrage auch gesehen, fand sie jedoch etwas missverständlich, weil nicht nach der ersten Fremdsprache, sondern nach der wichtigsten Sprache gefragt wurde», sagte Kollegger am Donnerstagnachmittag auf Anfrage.

Deutsch würden wohl die meisten Schulkinder brauchen, also haben auch Leute aus dem romanischen und dem italienischen Gebiet für Deutsch gestimmt, glaubt Kollegger.

Laut den Umfrageteilnehmern und auch laut Kollegger ist demnach Englisch nach Deutsch die zweitwichtigste Sprache in Graubünden. «Und genau diesem Umstand will die Fremdspracheninitiative ja Rechnung tragen», so Kollegger weiter.

Dass so wenig Stimmen auf Romanisch und Italienisch abfielen, ist für Kollegger aufgrund der Fragestellung wenig verwunderlich. Es wäre für ihn daher vermessen zu behaupten, die Bündner wollen kein Italienisch.

Wie auch immer, das letzte Wort hat das Stimmvolk, voraussichtlich schon am 23. September dieses Jahres.

Initiativtext: «Das Gesetz für die Volksschulen des Kantons Graubünden ist so abzuändern und auszugestalten, dass in der Primarschule für den Fremdsprachenunterricht im ganzen Kanton folgende Regel gilt: «In der Primarschule ist nur eine Fremdsprache obligatorisch, je nach Sprachregion ist dies Deutsch oder Englisch.