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Jeker verabschiedet sich von der politischen Bühne

Nach 24 Jahren im Grossen Rat trat der ehemalige SVP-Politiker Leo Jeker bei den diesjährigen Wahlen nicht mehr an. Im Interview mit Radio Südostschweiz bezieht er Stellung und klärt auf.

Südostschweiz
13.06.18 - 04:30 Uhr
Politik

24 Jahre lang war Leo Jeker für die Bündner SVP im Grossen Rat. Nun ist Jeker nicht mehr angetreten. Am heutigen Mittwoch ist sein letzter Tag im Kantonsparlament. Im Interview mit Radio Südostschweiz spricht er über Politik und die bald dazukommende neue Freizeit.

Herr Jeker, Sie treten als letzter SVP-Standespräsident von der politischen Bühne ab. Wann wurden Sie das?

Leo Jeker: Das war in den Jahren 2007/08 gewesen. Da machte Zizers ein riesiges Fest und ich durfte im ganzen Kanton herumreisen und in alle Schulen gehen. Das war für mich das politisch schönste Jahr überhaupt gewesen.

Danach ging es von der SVP in die neue Partei, die BDP. Was war für Sie danach anders?

Für mich persönlich war es nicht wesentlich anders. Ich hatte meine Standpunkte, meine Meinung und meine Überzeugung. Wir wurden herausgeschmissen und mussten uns neu organisieren. Da war für uns nichts anderes übrig geblieben. Wir wollten Bündner Politik betreiben und keine andere.

Hatte es damals bei diesem Bruch auch Situationen gegeben, in denen Kollegen das Gespräch mit Ihnen nicht mehr wirklich gesucht hatten?

Nein, bei mir nicht. Für mich waren sie genau gleichwertig. Ich wollte und will noch immer mit einer Zürcher SVP-Clique nichts zu tun haben.

Die BDP hat nun einen Regierungsratssitz verloren, der andere ist noch nicht ganz sicher, weshalb es wahrscheinlich eine Nachzählung geben wird. Und auch im Grossen Rat verliert die Partei Sitze. Geht es dennoch weiter mit der BDP?

Ja! Ich zweifle überhaupt nicht daran. Wir haben viele Neue und es gab einen grossen Wechsel, was man auch wusste. Es sind namhafte neue Leute hinzugekommen, die die «Burg» halten werden. Ich bin überzeugt, dass die BDP die drittstärkste Fraktion im Grossen Rat bleiben wird.

Was macht Leo Jeker mit der neu gewonnen Freizeit, wenn er nicht mehr so stark politisiert?

Das habe ich mir noch gar nicht überlegt. Ich werde sicherlich politisch im Hintergrund tätig bleiben und mich für gute Rahmenbedingungen einsetzen, einfach auf einer anderen Ebene.

 

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