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Glarner SVP 
lobbyiert bei 
Kollegen in Bern

SVP-Schwergewichte 
im Nationalrat reichen eine Interpellation zur 
Umfahrung Näfels ein.

Sebastian
Dürst
02.06.18 - 04:30 Uhr
Politik

«Wo bleibt die baureife Umfahrung Näfels?» Das fragen sich zwölf SVP-Nationalräte. Und sie fragen es auch den Bundesrat in einer Interpellation. Weil die Glarner SVP bekanntlich keinen eigenen Nationalrat stellt, kommen die Interpellanten auch alle aus anderen Kantonen: Zürich, Bern und Aargau, Zug und Tessin. Mit dem nationalen Parteipräsidenten Albert Rösti, Fraktionspräsident Thomas Aeschi und dem ehemaligen Fraktionspräsidenten Adrian Amstutz gehören Schwergewichte der SVP zu den Unterzeichnern der Interpellation.

Dass die nationalen Aushängeschilder der Partei sich für die Glarner Umfahrung einsetzen, ist kein Zufall. «Die SVP des Kantons Glarus hat in der Bundeshausfraktion in Sachen Umfahrung lobbyiert», heisst es in einer Medienmitteilung der Partei. Die eigene Fraktion beweise mit ihrem Vorgehen, dass sie bereit sei, das Anliegen der Glarner Parteikollegen zu unterstützen. Die Glarner SVP hofft, «dazu beizutragen, dass die dringend nötige Umfahrung Näfels auch von unserem Regierungsrat mit Nachdruck eingefordert wird.» Mit der Interpellation sei die nötige Schützenhilfe vorhanden, um einen Spatenstich für die Umfahrung vor 2030 zu erreichen.

In der Interpellation schreiben die SVP-Politiker, dass die Stau-Situation in Näfels prekär sei. Sie wollen wissen, warum trotzdem andere Projekte der Näfelser Umfahrung vorgezogen wurden und diese darum nicht vor 2030 gebaut werden soll. Die sieben Fragen, welche die Politiker dem Bundesrat stellen, sind folgende:

  • Wird der Neubau einer Umfahrungsstrasse von Einsprachen blockiert?
  • Wird das Projekt vom Bundesgericht verzögert?
  • Liegt eine Baubewilligung für die Umfahrung Näfels vor?
  • Mit welcher Begründung fällt das Projekt Näfels aus der ersten Tranche zu realisierender Strassenprojekte und werden ihm andere Projekte am Rotsee (LU), in Crissier (VD) und Le Locle (NE) vorangestellt?
  • Auf dem Projektblatt A8-7 Glarus steht, dass der Handlungsdruck in Glarus geringer sei. Wie wird diese Aussage begründet?
  • Was kann der Kanton Glarus konkret tun, damit der Baubeginn der Umfahrung Näfels dennoch vorgezogen wird?
  • Teilt der Bundesrat die Auffassung des Urhebers und der Mitunterzeichner, dass ein schnelleres Vorgehen dringend notwendig ist, damit das Glarnerland mit diesem Vorhaben seine Rahmenbedingungen verbessern kann?

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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