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Schweiz ist europaweit Schlusslicht bei Solar- und Windenergie

Die Schweiz gehört europaweit zu den Schlusslichtern bei der Produktion von Solar- und Windenergie. Trotz stärkerem Ausbau der Photovoltaik in den letzten Jahren bleibt der Gesamtanteil am Stromverbrauch marginal. Eine unmittelbare Besserung ist nicht in Sicht.

Agentur
sda
24.05.18 - 09:27 Uhr
Politik
Die Stromproduktion durch Windenergie fristet in der Schweiz ein Mauerblümchen-Dasein. (Archiv)
Die Stromproduktion durch Windenergie fristet in der Schweiz ein Mauerblümchen-Dasein. (Archiv)
KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

In der Schweiz herrschten sowohl für die Solar- als auch für die Windenergieproduktion ideale Bedingungen, schreibt die Schweizerische Energiestiftung (SES) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Für einem signifikanten Ausbau erneuerbarer Energien fehlten aber investitionsfreundliche Rahmenbedingungen.

Gemäss einer SES-Studie produzierten im vergangenen Jahr von insgesamt 29 untersuchten europäischen Ländern nur gerade vier weniger Solar- und Windenergie als die Schweiz. Es waren dies Lettland, die Slowakei, Slowenien und Ungarn.

Gute Voraussetzungen und dennoch abgeschlagen

In der Schweiz wurden 2017 190 kWh Solarstrom pro Kopf und 16 kWh Windstrom pro Kopf produziert. Damit ist die Stromproduktion durch Windenergie kaum nennenswert. Obwohl die Produktion der beiden erneuerbaren Energien seit Jahren kontinuierlich steige, sei ihr Gesamtanteil am Stromverbrauch mit 3 Prozent immer noch gering, moniert die SES.

Sogar Länder mit ähnlichen geografischen Voraussetzungen wie die Schweiz, etwa Österreich (838 kWh, entspricht Rang 10) oder Belgien (821 kWh, Rang 11), würden mit weniger Sonnenstunden signifikant mehr Strom aus Sonne und Wind produzieren.

Unter den Nachbarländern der Schweiz ist Deutschland der grösste Produzent neuer erneuerbarer Energie. In der Statistik der europäischen Ländern liegt Deutschland mit einer Gesamtproduktion von 1755 kWh auf Rang 2 hinter Dänemark (2716 kWh). Ebenfalls deutlich mehr Strom aus Wind und Sonne als die Schweiz produzieren auch Italien (705 kWh) und Frankreich (487 kWh).

Laut der SES ist mit der Annahme der Energiestrategie 2050 durch das Stimmvolk vor einem Jahr der Grundstein für eine erneuerbare Energieversorgung der Schweiz gelegt worden.

Die finanziellen Rahmenbedingungen für den Ausbau von neuen erneuerbaren Energien seien aber schlecht. Damit Investitionen künftig nennenswert anstiegen, brauche es weitere Massnahmen. Für das 2022 auslaufende Einspeisevergütungssystem brauche es dringend ein neues Finanzierungssystem, schreibt die Energiestiftung.

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Aber dafür haben wir Wasser, ich frage mich wer mehr Zukunft hat, da zweifle ich, ob hier in der Schweiz, Wind und Luft das Richtige sind, als Ergänzung eventuell, aber sicher nicht als Hauptenergieträger und das Problem besteht, wenn wir uns nur auf alternatv Energieträger fokusieren.

Ja, das ist in der Tat so! In Österreich war im Jahr 2000 die installierte Leistung an Windkraft 79 Megawatt; davon hat die Schweiz heute nur einen Bruchteil. Im Jahr 2015 betrug die installierte Leistung aus Windkraft in Österreich 2421 Megawatt (P-2879). Im Burgenland produzieren die Windenergieanlagen weitaus mehr Strom als verbraucht wird (P-2678). Da wird es in der Schweiz noch "heulen und Zähneknirschen" geben in den nächsten Jahren.

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