×

Kumulieren und Panaschieren bei der Landratswahl

400 Kandidatinnen und Kandidaten wollen am 10. Juni in den Landrat gewählt werden. Die Wahl im Proporzverfahren ist dabei nicht ohne Tücken.

Daniel
Fischli
22.05.18 - 04:30 Uhr
Politik
Wahlzettel
Wahlzettel
SYMBOLBILD

Es gibt viele Möglichkeiten, bei einer Parlamentswahl im Proporzverfahren Fehler zu machen: Man schreibt zu viele Namen auf die Liste oder einen Namen mehr als die zugelassenen zwei Mal. Oder man füllt per Schreibmaschine aus oder klebt Zettel auf. Und schliesslich sind auch nur diejenigen Personen wählbar, die sich offiziell bei der Gemeinde mit einer Liste angemeldet haben. Man kann also nicht wie bei den Majorzwahlen in die Regierung oder den Gemeinderat, wo die Anmeldung im Kanton Glarus nicht vorgesehen ist, irgend jemanden aufschreiben. Ganz und gar ungültig wird die eigene Stimmabgabe schliesslich, wenn mehr als einer der in diesen Tagen ins Haus geflatterten Wahlzettel in das Couvert gesteckt wird.

Weil es so viele Fehlerquellen gibt, verschicken die Gemeinden mit den Wahlunterlagen eine detaillierte Wahlanleitung. André Pichon und Heidi Seibert von der Gemeindekanzlei in Glarus Süd erklären in der «Südostschweiz» die Regeln und was es mit dem Kumulieren und Panaschieren auf sich hat.

Süd: Kampf gegen den Sitzverlust

Die grösste Auswahl pro Sitz haben die Wähler in diesem Jahr in Glarus Süd. Auf neun Listen bewerben sich 105 Personen für die 14 Sitze. Im Wahlkreis Glarus sind 19 Sitze zu vergeben, die von 122 Kandidaten auf acht Listen angestrebt werden. Am meisten Sitze werden in der bevölkerungsreichsten Gemeinde Glarus Nord vergeben. Für die 27 Plätze kandidieren 173 Personen ebenfalls auf acht Listen.

Bereits jetzt ist klar, dass es in jedem der drei Wahlkreise zu mindestens einer Veränderung kommt. Glarus Süd verliert wegen des Bevölkerungsrückgangs einen Sitz im Landrat. Da alle bisherigen Landräte wieder antreten, wird es also für einen von ihnen nicht reichen. Die BDP und die FDP treten im Süden mit je zwei Listen an und präsentieren so möglichst viele Gesichter, damit der Sitzverlust hoffentlich eine andere Partei treffe.

Glarus: Kann die BDP verteidigen?

In den beiden andern Gemeinden wird es mindestens ein neues Gesicht geben. In Glarus kann Kaspar Becker von der BDP, der im Februar aus dem Landrat in die Regierung befördert worden ist, nicht mehr antreten. Auch hier präsentiert die BDP zwei Listen, um diesen Sitz halten zu können.

Der grösste Wahlkreis Glarus Nord schliesslich erbt den Sitz aus Glarus Süd und wird damit ebenfalls mindestens einen neuen Landrat nach Glarus schicken.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR