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Besorgnis über tiefen Frauenanteil in der Glarner Politik

Der Frauenanteil im Glarner Landrat ist extrem tief. Das soll sich nun bei den Wahlen 2018 ändern. Zumindest wenn es nach der Gleichstellungskommission des Kanton Glarus geht.

Südostschweiz
02.05.18 - 15:59 Uhr
Politik
Landräte.Landratsaal.Landratsitzung.
Geht es nach Gleichstellungskommission Glarus, sollen künftig mehr Frauen Einsitz im Glarner Landrat nehmen..
SASI SUBRAMANIAM

Nur gerade elf von 60 Sitzen werden im aktuellen Glarner Landrat von Frauen besetzt. Das entspricht einem Frauenanteil von 18 Prozent. Zu wenig für die Gleichstellungskommission des Kantons Glarus. Sie setzt sich deshalb hinsichtlich der Landratswahlen 2018 für einen höheren Frauenanteil ein. «Derzeit sieht sich im Glarner Landrat eine Frau sechs Männern gegenüber», verbildlicht der Präsident der Gleichstellungskommission, Lukas Ziltener, die Situation und ergänzt: «Da ist noch Luft nach oben.»

Bei den Landratswahlen 2018 treten nun leicht mehr Frauen an als noch 2014: Insgesamt 130, was 33 Prozent der Kandidaten entspricht. Bei den Landratswahlen 2014 hatte der Anteil der Kandidatinnen noch bei 30 Prozent gelegen.

Doch wo liegen die Gründe für den tiefen Frauenanteil? Gemäss einer Umfrage der Gleichstellungskommission 2014 bei den Parteien sei es eine andere Herausforderung, Frauen zu einer Kandidatur zu motivieren, als Männer zu gewinnen. Eine der befragten Parteien machte gemäss Mitteilung ausserdem die Erfahrung, dass angefragte Frauen öfter Rücksicht auf Familie, Partner und Beruf ins Feld für ihre Absage führen. Gabriela Meier, amtierende Landrätin und Mitglied der Gleichstellungskommission sagt dazu: «Es braucht mehr Überzeugungsarbeit in den Parteien.» Helfen dabei würde gemäss Meier, wenn es mehr Frauen als Vorbilder geben würde. Aus diesem Grund hält die Gleichstellungskommission in ihrer Mitteilung die Glarnerinnen und Glarner an,  am 10. Juni 2018 kandidierende Frauen zu wählen, ohne einzelne Kandidatinnen oder ihre Parteien zu unterstützen.

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