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Syrischer Flüchtling will erneut gegen Facebook klagen

Der syrische Flüchtling, dessen Selfie mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel für falsche Anschuldigungen und Hasskommentare missbraucht wurde, plant eine neue Klage gegen Facebook. Das berichtet das Nachrichtenmagazin «Focus» vom Samstag.

Agentur
sda
07.04.18 - 03:00 Uhr
Politik
Will gegen Facebook vorgehen: Der syrische Flüchtling Anas Modamani (Links) mit seinem Anwalt vor dem Landgericht im deutschen Würzburg. (Archivbild)
Will gegen Facebook vorgehen: Der syrische Flüchtling Anas Modamani (Links) mit seinem Anwalt vor dem Landgericht im deutschen Würzburg. (Archivbild)
KEYSTONE/AP dpa/KARL-JOSEF HILDENBRAND

Der 21-jährige Flüchtling und dessen Anwalt wollen demnach erreichen, dass manipulierte Versionen des Selfies aus dem sozialen Netzwerk gelöscht werden. «Ich will weitermachen und nicht aufgeben. Mein Ziel ist es, dass Facebook die verleumderischen Fotos löschen muss», sagte der Syrer.

Der Anwalt bestätigte dem Magazin, dass der Streit in die nächste Runde gehe. «Facebook hat ein Einlenken verweigert und verbreitet das Bild weiter», so der IT-Rechtsspezialist. Einen konkreten Zeitplan für das Einreichen der Klage gibt es demnach jedoch nicht.

Als Terrorist dargestellt

Der Flüchtling war auf verleumderischen Fotomontagen fälschlicherweise als Terrorist und Attentäter dargestellt worden. Die Bildmontagen brachten den Syrer sowohl mit dem tödlichen Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt als auch mit einem brutalen Angriff auf einen Obdachlosen in München in Verbindung.

Der rechtswidrige Beitrag wurde in dem sozialen Netzwerk hundertfach geteilt. Mit seiner ersten Klage war der junge Mann im März 2017 vor dem Landgericht Würzburg gescheitert und hatte danach zunächst erklärt, keine weiteren juristischen Schritte gegen den Netzwerkkonzern unternehmen zu wollen.

Facebook steht derzeit wegen eines Datenskandals in der Kritik, nachdem Mitte März bekannt wurde, dass die britische Analyse-Firma Cambridge Analytica ohne deren Wissen unrechtmässig an Informationen von Millionen Nutzern gekommen war.

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