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Kaltbrunn will Steuern um fünf Prozent senken

Fast zwei Millionen Franken besser als erwartet fällt die Jahresrechnung 2017 der Politischen Gemeinde Kaltbrunn aus. Für das aktuelle Jahr schlagen die Finanzplaner erneut eine Steuersenkung vor. Für 2018 ist allerdings ein Verlust veranschlagt.

Südostschweiz
05.04.18 - 04:30 Uhr
Politik
Ertragsüberschuss (+), Aufwandüberschuss (-)
Ertragsüberschuss (+), Aufwandüberschuss (-)

Die Jahresrechnung der Politischen Gemeinde Kaltbrunn für das Jahr 2017 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 2,9 Millionen Franken ab. Im Vergleich zum Budget entspricht dies einer Besserstellung von rund 1,9 Millionen Franken.

Die Verantwortlichen bezeichnen das Ergebnis als sehr erfreulich. Es sei allerdings zu erwähnen, dass der Erfolgsrechnung gut 2 Millionen Franken vom Verkauf der Baulandparzellen Sonnhaldenstrasse gutgeschrieben worden seien.

Bürgerversammlung heute Abend

Wie es von der Politischen Gemeinde heisst, entwickelten sich sowohl die Ausgaben als auch die Einnahmen praktisch durchwegs zugunsten eines besseren Rechnungsergebnisses.

Auf der Ertragsseite resultierten bei den Gemeindesteuern, den kantonalen Steueranteilen, bei den Grundbuchgebühren sowie den Gebühren der Bauverwaltung wesentlich höhere Einnahmen als erwartet. Bei den Ausgaben konnten hauptsächlich bei der Pflegefinanzierung, bei der Sozialhilfe sowie im Bereich der Bildung grössere Minderaufwendungen erzielt werden.

Mit dem Budget 2018 schlägt der Gemeinderat eine Steuerfusssenkung von fünf Prozent vor. Es ist das zweite Mal in Folge, dass der Steuerfuss um fünf Prozent gesenkt werden soll. Damit läge der Gemeindesteuerfuss neu bei 110 Prozent. Die Bürgerversammlung entscheidet heute Abend in der Aula des OSZ darüber.

2018 Verlust vorgesehen

Unter Berücksichtigung dieser Steuerfusssenkung sieht das Budget für 2018 einen Verlust von gut 560 000 Franken vor. Auf der Einnahmenseite entfällt der Buchgewinn von gut 2 Millionen Franken aus den Baulandverkäufen an der Sonnhaldenstrasse.

Die Einkommens- und Vermögenssteuern des laufenden Jahres wurden mit einer Zunahme von gut 5 Prozent berücksichtigt, was über der Erwartung des Kantons liegt.

Wie die Gemeindeverwaltung mitteilt, wurden während des Budgetprozesses etliche Aufwandpositionen gestrichen oder gekürzt. Aufgrund der aktuellen Kenntnisse müsse dennoch in einigen Bereichen von Mehrkosten ausgegangen werden. Vor allem bei Verwaltung, Bildung, Pflegefinanzierung, Sozialhilfe und Verkehr.

Die Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung verbucht seit Jahren Defizite. Ohne Tarifanpassung müsse im Budget 2018 von einem neuerlichen Defizit von rund 430 000 Franken ausgegangen werden, schreiben die Verantwortlichen. «Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, den Tarif um 40 Prozent zu erhöhen.» Mit dieser Massnahme könne der Fehlbetrag auf rund 240 000 Franken reduziert werden.

Investitionsrechnung

Die Nettoinvestitionen im Jahr 2017 fielen mit knapp 1,8 Millionen Franken eher gering aus. Der Anteil für die Sanierung und Erweiterung des Alters- und Pflegeheims Schönau beträgt rund 1,25 Millionen Franken. Diverse Strassen- und Kanalisationsprojekte konnten aufgrund von Rechtsmittelverfahren noch nicht ausgeführt werden.

Die geplanten Nettoinvestitionen für das Jahr 2018 liegen bei rund 10,2 Millionen Franken. Davon entfallen rund 6,1 Millionen auf das Altersheimprojekt. Detailliertere Informationen zum Rechnungsabschluss 2017 und zum Budget 2018 sind dem Jahresbericht 2017 zu entnehmen.

 

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