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Jäger nehmen Änderungen ins Visier

Neuerungen bei der Wildjagd, beim Schlachten oder der Fleischkontrolle: Für die Jäger in der Region gibt es zahlreiche Anpassungen zu beachten. Über die Details wurden sie an ihrer Hauptversammlung in Uznach informiert. Thematisiert wurde auch der Luchsbestand.

Südostschweiz
05.03.18 - 04:30 Uhr
Politik
Knapp 100 Jäger nehmen an der Hauptversammlung in Uznach teil.
Knapp 100 Jäger nehmen an der Hauptversammlung in Uznach teil.
BARBARA SCHIRMER

Von Barbara Schirmer

Für einmal erklangen Jagdhörner im Saal des Uzner Restaurants «Frohe Aussicht» und Tannenzweige schmückten die Tische. Allein die Kleidung vieler Anwesenden verriet, dass sich hier Jäger versammelten. Schmucke Westen mit Knöpfen aus Hirschgeweih waren zahlreich vertreten.

Conny Schmid, die Präsidentin des Jägervereins See & Gaster, konnte knapp 100 Anwesende begrüssen. In ihrem Jahresbericht informierte sie über die gesetzlichen Neuerungen, welche im vergangen Jahr eingeführt wurden.

Beim Erlegen von Wild wird neu eine Beweissicherung verlangt

«Rot- und Steinwild darf nun mit dem Helikopter geborgen werden», erläuterte sie und zählte weitere Anpassungen in der Verordnung über die Jagdvorschriften auf. Neuerungen gebe es auch bei den Bundesverordnungen über das Schlachten und die Fleischkontrolle, sowie bei der Hygiene beim Schlachten. Da werde die Eigenverantwortung der Jäger massgeblich gestärkt. «Wir müssen in Zukunft den Beweis erbringen, wer das Wild erlegt hat, wohin das Tier geht und wie es vertrieben wird», erklärte Schmid.

Hier knüpfte Romano Pool, Beauftragter für Aus- und Weiterbildung, an. Dies veranlasste ihn nämlich, eine Weiterbildung für seine Jagdkollegen zu organisieren. «Im kommenden Vereinsjahr werden wir uns mit der Wildbrethygiene beschäftigen», verkündete er und versprach, dass der Kurs praxisnah organisiert sei. In einer Metzgerei sollen Schafe zerlegt und die Organkunde behandelt werden. Es werde das thematisiert, was in den neuen Anforderungen des Lebensmittelgesetzes wichtig für die Jäger sei.

Neue Hasenanlage verzögert sich – Tontauben als Alternative

Ebenfalls Änderungen gibt es beim Hundewesen. Jener Abteilung, bei der die sensiblen Hundenasen sich im Fährtenlesen üben. So sollen künftig Jagdhunde die bestandene Prüfung über 500 Meter Fährtensuche wiederholen können.

Der Schiessverantwortliche Silvio Luck informierte über die Anschaffung der neuen mobilen Hasenanlage. Voraussichtlich werde die leider bis im Frühling nicht fertig sein. Zusätzlich stehe im Schiessstand Cholloch eine Strassensanierung an, welche Erdverschiebungen nach sich ziehe. Daher könne es sein, dass in diesem Frühling noch einmal die alte Anlage im Einsatz stehe oder man als Alternative auf Tontauben ziele und das Kugelnschiessen übe.

Von zwei Mitgliedern musste sich der Verein verabschieden. An sie dachten die Anwesenden nicht nur mit der üblichen Schweigeminute, die Jagdhornbläser Speer griffen auch zu ihren Jagdhörnern und spielten ihren verstorbenen Kameraden ein letztes Stück. Zuerst erklangen die Harmonien von «Halali» langsam und bedächtig, dann wechselte die Melodie in die Fanfare «Jagd vorbei». Traditionell werde diese Tonfolge auch nach beendeter Jagd geblasen, erklärte einer der Musikanten gegenüber der «Südostschweiz».

Luchsbestand unklar – zwei Tiere sollen auf Reisen gehen

Dominik Thiel, Leiter des kantonalen Amts für Natur, Jagd und Fischerei dankte den Jägern für die gute Zusammenarbeit. Aktuell werde versucht, zwei Luchse mittels Fallen einzufangen. Die eingefangenen Tiere sollen im Pfälzer Wald ausgesiedelt werden, damit sie sich dort vermehren können.

Weiter informierte er, dass auch diesen Winter die Fotofallenuntersuchung betreffend Luchs gelaufen, die Auswertung aber noch nicht fertig sei. «Es besteht die Möglichkeit, dass die Bestandeszahlen nicht weiter angestiegen sind», mutmasste Thiel. Der Grund: Bei einem Luchs sei die Krankheit Räude festgestellt worden. Somit werde befürchtet, dass mehrere Tiere davon betroffen sind.

Mit viel Weildmannsheil und Klängen der Jagdhornbläser endete die Versammlung. Die Jäger des Jägervereins See & Gaster sind somit gerüstet, auch in diesem Jahr im Linthgebiet für einen ausgeglichenen Wildbestand zu sorgen.

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