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Doch noch für den Ausbau

Der Landrat hat seine Meinung zur Lintharena geändert: In der zweiten Lesung von gestern hat eine knappe Mehrheit für den Ausbau gestimmt. Der Kantonsbeitrag soll um 5,9 Millionen Franken erhöht werden.

Daniel
Fischli
01.03.18 - 04:30 Uhr
Politik
Auch eine «Kerninfrastruktur»: Die Lintharena trage zur Attraktivität des ganzen Kantons bei, sagt Beat Noser.
Auch eine «Kerninfrastruktur»: Die Lintharena trage zur Attraktivität des ganzen Kantons bei, sagt Beat Noser.
FRIDOLIN RAST

Drei Landräte, die in der ersten Lesung gegen den Kantonsbeitrag für den Ausbau der Lintharena gestimmt hatten, waren gestern entschuldigt. Das reichte aus, um das haarscharfe Ergebnis vom 14. Februar zu kippen: Mit 29 zu 26 Stimmen hat der Rat gestern in der zweiten Lesung einem zusätzlichen Kantonsbeitrag von 5,9 Millionen Franken zugestimmt.

Wenn es nach dem Landrat geht, soll der Kanton also nicht nur die Sanierung der Lintharena mitfinanzieren, sondern auch eine Attraktivitätssteigerung durch eine Rutschbahn oder ein geheiztes Aussenbecken. Das Geschäft kommt jetzt vor die Landsgemeinde.

Die vorberatende Kommission hatte vorausgesehen, dass der Wind drehen könnte und schon einmal einen Beschlussvorschlag formuliert. Dies, nicht ohne zu betonen, dass sie mehrheitlich nach wie vor gegen den Ausbau sei. Die Kommission hatte also vorgeschlagen, dass der Kantonsbeitrag auf 50 Prozent oder maximal 5,9 Millionen Franken der Kosten der «attraktivitätssteigernden Erweiterung» festzulegen sei.

Kein Blankoscheck für Gemeinde

Die Diskussion dauerte gestern noch einmal eine geschlagene Stunde. Wie in der ersten Lesung beantragte Yvonne Carrara (Mollis) im Namen der SVP, einen Beitrag von 5,9 Millionen Franken zu sprechen. Und zwar ohne die 50-Prozent-Klausel und die explizite Bindung an die Attraktivitätssteigerung, wie sie die Kommission vorgeschlagen hatte.

Luca Rimini (BDP, Oberurnen) kritisierte, der SVP-Antrag sei ein «Freipass» für die Gemeinde, und Regierungsrat Benjamin Mühlemann sprach von einem «Blankoscheck». Die Vorlage geht davon aus, dass Glarus Nord die Liegenschaften der Lintharena und selber einen grossen Teil der Baukosten übernimmt.

Mühlemann argumentierte, nur mit der Kommissionsvariante könne verhindert werden, dass die Gemeinde den zusätzlichen Beitrag missbrauche, um sich selber zu entlasten. Rimini und Mühlemann sollten in dieser Frage dann die Mehrheit des Landrates hinter sich haben.

Kein Namensaufruf mehr

In der Grundsatzfrage – ob der Kanton den Ausbau überhaupt mitfinanzieren soll oder nicht – wurde noch einmal ausführlich diskutiert. Zwar ist dann nicht mehr wie vor zwei Wochen unter Namensaufruf abgestimmt worden. Aber aufgrund des Abstimmungsergebnisses kann man davon ausgehen, dass die Redner niemanden mehr zu überzeugen vermochten.

Matthias Schnyder (SVP, Netstal, kontra) meinte, es müsse doch möglich sein, auch private Investoren ins Boot zu holen. Roger Schneider (FDP, Mollis, pro) erklärte, man habe das versucht, und es sei nicht möglich. Peter Rothlin (SVP, Oberurnen, kontra) wollte nicht glauben, dass man mit einer Rutschbahn dem Alpamare Konkurrenz machen und mehr Publikum als heute anziehen könne: «Je grösser die Lintharena gebaut wird, desto grösser wird das Defizit.» Beat Noser (CVP, Oberurnen, pro) entgegnete, der Verwaltungsrat der Lintharena habe die Zahlen plausibel dargelegt.

Fridolin Staub (SVP, Bilten, kontra) warnte, die Gemeinde werde nicht in der Lage sein, ihren Anteil zu leisten. Kaspar Krieg (SVP, Niederurnen, pro) dagegen meinte, die Bevölkerung in Glarus Nord sei bereit, dafür die Steuern zu erhöhen.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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Bin für Renovation der Linth Arena ,aber nicht für Luxusausbau mit goldenen Wasserhähnen dieser Anlage.Das SGU wie es früher genannt wurde ist seit Jahren finanziell ein Fass ohne Boden für Glarus Nord.

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