Die Gemeinde Glarus rechnet für 2018 mit einer roten Null
Gut 200 000 Franken beträgt das prognostizierte Defizit im Budget 2018 der Gemeinde Glarus. Sie will netto 14,4 Millionen Franken investieren. Der grösste Brocken ist die Sanierung des Schulhauses Netstal.
Gut 200 000 Franken beträgt das prognostizierte Defizit im Budget 2018 der Gemeinde Glarus. Sie will netto 14,4 Millionen Franken investieren. Der grösste Brocken ist die Sanierung des Schulhauses Netstal.

Im Budget für das nächste Jahr werde «nur ein kleiner Aufwandüberschuss» prognostiziert. Dies hat die Gemeinde Glarus gestern mitgeteilt. «Klare Prioritätensetzung, hohe Ausgabendisziplin und die in den letzten Jahren umgesetzten Entlastungsmassnahmen» würden Wirkung zeigen, heisst es in der Medienmitteilung. «Glarus kann und will sich diesen fortschrittlichen Weg leisten», so das Fazit aus dem Gemeindehaus.
Das prognostizierte Minus beträgt 222 000 Franken bei einem Gesamtaufwand von über 53 Millionen Franken. Allerdings beträgt das Defizit aus betrieblicher Tätigkeit, also dem Tagesgeschäft der Gemeinde, noch fast zwei Millionen Franken. Das ist etwas mehr als im Budget 2017 und in der Rechnung 2016. Erst der Finanzertrag, also beispielsweise aus den gemeindeeigenen Liegenschaften, rückt das Budget in den Bereich der roten Null. In den vergangenen Jahren konnte die Gemeinde Glarus jeweils mit schwarzen Zahlen abschliessen.
Das Budget wird der Gemeindeversammlung vom 24. November vorgelegt. Ebenfalls der Steuerfuss, den der Gemeinderat auf dem heutigen Niveau belassen will.
Die Investitionen steigen
Bei den Investitionen zeige sich der Wechsel von der Planungs- in die Umsetzungsphase, heisst es im Bulletin. Lies: Sie steigen an. Für das nächste Jahr sind Netto-Investitionen von 14,4 Millionen Franken vorgesehen.
Knapp 2,8 Millionen Franken sind für die Sanierung des ehemaligen Primarschulhauses in Netstal geplant, das bis vor zwei Jahren die Sportschule beherbergte. Weitere 1,2 Millionen sollen in die Sanierung von Stampfgasse und Werkhofstrasse fliessen. Dazu kommen für dasselbe Bauprojekt 1,4 Millionen aus der separaten Kasse für die Abwasserbeseitigung. Auch schon vor die Gemeindeversammlung vom 24. November kommt die Vorlage für den Bau des Linthsteges Glarus-Ennetbühls. Der Steg ist aber noch nicht im Budget 2018, denn er soll erst im Frühling 2019 gebaut werden.
Für die Jahre 2019 bis 2022 stehen Investitionen von jährlich durchschnittlich netto 20 Millionen Franken im Finanzplan. Etwa für den Hochwasserschutz an der Linth, die Gestaltung der Kantonsstrasse, den Werkhof, weitere Schulhaussanierungen oder Sportanlagen. So sollen nach dem Primarschulhaus in Netstal auch die beiden Trakte Mitte und Süd für rund fünf Millionen Franken saniert werden.
Man muss Prioritäten setzen
Der Investitionsbedarf sei gross, sagt dazu Gemeindepräsident Christian Marti, aber das sei «keine neue Erkenntnis». Allerdings sei der Finanzplan auch eine Art Wunschzettel: «Wir haben weder die personellen noch die finanziellen Möglichkeiten, um alle Projekte in der Finanzplanperiode zu realisieren. Prioritäten müssen gesetzt werden.»
Die für das nächste Jahr budgetierten Kennzahlen würden über den vom Gemeinderat festgelegten Mindestwerten liegen, heisst es in der Medienmitteilung. Mit Ausnahme des Selbstfinanzierungsgrades: Er liegt bei tiefen 26 Prozent. Drei Viertel der Investitionen müssen also aus Fremdmitteln beglichen werden. Und für die nächsten Jahre ist nicht mit einer Verbesserung zu rechnen. «Die finanziellen Herausforderungen, insbesondere im Investitionsbereich, sind und bleiben gross», so der Gemeinderat.
Die Kennzahlen des Budgets 2018 von Glarus
Defizit: 0,22 Millionen Franken
Nettoinvestitionen: 14,42 Millionen Franken
Selbstfinanzierungsgrad: 25,7 Prozent
Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos
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