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10'000 Tonnen Steine für den Hochwasserschutz

Die Ellhornschwelle im Rhein bei Sargans, Mels und Fläsch muss saniert werden. Mit der Sanierung sollen die Dämme stabilisiert und der Schutz vor Hochwasser sichergestellt werden.

19.09.17 - 06:46 Uhr
Politik
Die Ellhornschwelle im Rhein bei Sargans, Mels und Fläsch muss saniert werden.
Die Ellhornschwelle im Rhein bei Sargans, Mels und Fläsch muss saniert werden.
PRESSEBILD

Die Schwelle im Ellhorn in Sargans besteht aus vielen Blocksteinen, die im Jahr 1972 im Rhein platziert wurden. Die Steine verhinderten in der Vergangenheit, dass sich der Rhein in die Flusssohle eingrub und so die Hochwasserdämme zerstörte.

Neuer Steinteppich

45 Jahre nach dem Bau der Schwelle müsse der Steinteppich nun komplett saniert werden, wie es in einer Medienmitteilung der Staatskanzlei St. Gallen heisst. Dies sei auch eine Folge des Hochwassers im Jahr 2016. Mit der Sanierung würden 10'000 Tonnen neue Steine mit einem Gewicht von 2,5 bis 4 Tonnen in den Alpenrhein gesetzt. Mit der Sanierung könne der Grundwasserspiegel wieder stabilisiert werden. Die Instandsetzung soll auch die Fischgängigkeit verbessern und es schwimmschwachen Fischen ermöglichen, die Schwelle zu passieren.

Die Bauarbeiten müssen laut Medienmitteilung in zwei Etappen ausgeführt werden. In der ersten Etappe werde die St.Galler Seite des Rheins saniert. Damit die Blocksteine im Trockenen verlegt werden können, werde der Rhein auf die Bündner Seite umgeleitet. Nach Abschluss der ersten Etappe werde der Fluss dann auf die St.Galler Seite umgeleitet und die Bauarbeiten auf Bündner Seite in Angriff genommen. In der zweiten Bauetappe erfolgen die Lieferung der Wasserbausteine und die Anlieferung der Baumaterialien sowie der Maschinen über das Gemeindegebiet von Balzers. Wegen des Ellhorns könne die Baustelle nicht über das Fläscher Hoheitsgebiet erreicht werden.

Zusammenarbeit mit Hochschule Rapperswil

Im Herbst 2016 wurde die Hochschule Rapperswil (HSR) durch den Kanton St.Gallen beauftragt, ein Sanierungskonzept für die Schwelle auszuarbeiten. Basierend auf den Erkenntnissen der HSR sowie den topografischen Grundlagen aus der Drohnen- und Echolotvermessung wurde ein entsprechendes Bauprojekt ausgearbeitet. Das Sanierungskonzept wurde mit den Standortgemeinden Mels, Sargans und Fläsch den angrenzenden Gemeinden Wartau und Vilters-Wangs sowie den zuständigen kantonalen Stellen von Graubünden und St.Gallen sowie dem Amt für Bevölkerungsschutz des Fürstentums Liechtenstein besprochen und optimiert. Ebenfalls wurde das Projekt den Naturschutzorganisationen Pro Natura und WWF vorgestellt, die dem Projekt zustimmen würden, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Hintegrund war die Verfestigung der Flusssohle

Ursprünglicher Hintergrund des Baus der Ellhornschwelle war die um mehrere Meter abgesunkene Sohle des Flusses zwischen den Jahren 1950 und 1972. Dies geschah durch den Kiesabbau aus dem Alpenrhein. Kies wurde entnommen, weil damit die unerwünschte Ablagerung von Gestein auf der Flusssohle verhindert werden konnte. Durch den Bau von Kraftwerken und der Verbauung von Wildbächen wurde der Eintrag an Kies und Sand in den Alpenrhein zusätzlich vermindert und weniger Geschiebe transportiert. In den folgenden Jahren vertiefte sich die Sohle in gewissen Flussabschnitten bis auf fünf Meter Tiefe. Das Grundwasser senkte sich ebenfalls um mehrere Meter ab, was zum Austrocknen der Giessen in der Vilterser-, der Wangser-, Melser und Sarganserau führte. In Giessen oder als Quellen tritt Grundwasser an die Oberfläche. Mit dem Einbau der Schwelle in Buchs im Jahr 1971 und beim Ellhorn in Sargans im Jahr 1972 konnte verhindert werden, dass sich die Flusssohle weiter in den Boden gräbt.

Das Projekt liegt bis am 30. September in den Standortgemeinden Sargans, Mels und Fläsch auf. Die Bauzeit dauert von Anfang November 2017 bis Ende Februar 2018. Die Kosten für das Projekt betragen rund 1,2 Millionen Franken.

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