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Bündner Staatsanwalt prüft Amtsmissbrauch in Glarus

Die Glarner Regierung hat Maurus Eckert per sofort zum ausserordentlichen Staatsanwalt ernannt.

Sebastian
Dürst
30.08.17 - 12:20 Uhr
Politik
Maurus Eckert ist Staatsanwalt in Graubünden.
Maurus Eckert ist Staatsanwalt in Graubünden.
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Die Mitteilung im Bulletin des Glarner Regierungsrates ist trocken: Jurist Maurus Eckert von der Staatsanwaltschaft Graubünden werde per sofort für die Durchführung eines Strafverfahrens zum ausserordentlichen Staatsanwalt bestimmt.

Nötig werde das, nachdem das Obergericht einem Ausstandsgesuch aller Staats- und Jugendanwälte des Kantons Glarus stattgegeben hat. Die Glarner Staatsanwaltschaft will sich zu den Gründen für das kollektive Ausstandsgesuch nicht äussern und verweist an den gestern ernannten ausserordentlichen Staatsanwalt Maurus Eckert.

Keine Namen vom Staatsanwalt

Dieser arbeitet als leitender Staatsanwalt beim Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit des Kantons Graubünden. Er will auf Anfrage der «Südostschweiz» keine Namen von Betroffenen nennen. Was er aber sagt: «Es geht in dieser Untersuchung um Amtsmissbrauch und Berufsgeheimnisverletzung.»

Detailkenntnisse des Falles, den er im Kanton Glarus übernehmen wird, habe Maurus Eckert allerdings noch keine. Zum weiteren Vorgehen sagt er: «Ich werde in den nächsten Monaten den Sachverhalt untersuchen.»

Die drei letzten Fälle

Im Kanton Glarus wird in unregelmässigen Abständen ein ausserordentlicher Staatsanwalt ernannt. Die letzten drei Fälle, für die im Glarnerland ein solcher ernannt wurde, waren das Strafverfahren im Zusammenhang mit der Glarner Kantonalbank, der Brand des Hotels «Alpenblick» in Braunwald und der Mord am Stadtglarner Juwelier Cattin. Nicht immer werden die Untersuchungen wegen eines Ausstandsgesuches der einheimischen Staatsanwälte abgegeben. Es können zum Beispiel auch besonders umfangreiche Fälle sein.

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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