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Flury: «Romanisch muss gelesen werden»

Seit Donnerstagmorgen wissen wir, die romanische Tageszeitung «La Quotidiana» ist vorläufig gerettet. Was kommt aber nach der Überbrückungslösung? Wir haben nachgefragt!

17.08.17 - 13:06 Uhr
Politik
Johannes Flury über die Zukunft der romanischen Medien.

Die romanische Tageszeitung «La Quotidiana» ist vorübergehend gerettet. Der Bund, der Kanton und die Lia Rumantscha bezahlen im kommenden Jahr einen Teil der Löhne. Somedia-CEO Andrea Masüger zeigte sich auf Anfrage froh über die Lösung. Die Zeitung könne nun weiterhin herausgegeben werden. Somedia als Besitzerin habe sich kompromissbereit gezeigt und auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichtet. 

Die Tageszeitung sollte per Ende Jahr eingestellt werden, da sie ein jährliches Defizit von rund 300 000 Franken erzeugte. Masüger betont deshalb auch, dass für den Fortbestand von «La Quotidiana» die Zahl der Abonnenten weiterhin über Einstellung oder Überleben entscheiden würde. 

Romanisch in schriftlicher Form

Erleichtert von der Überbrückung zeigte sich auch der Präsident der romanischen Sprachenorganisation Lia Rumantscha, Johannes Flury, im Interview mit TV Südostschweiz (siehe oben). Man werde nun eine Umfrage bei den Abonnenten und Nicht-Abonnenten der Tageszeitung starten und deren Bedürfnisse erfassen. Danach könne man erst weiterkonzipieren.

Klar sei für ihn, dass das Romanische nicht einfach nur gehört werden dürfe, sondern vor allem auch gelesen werden müsse. Nur so verkomme die Qualität der Sprache nicht. Ob die Nachrichten für Romanischsprachige künftig nur noch digital oder immer noch in gedruckter Form angeboten würden, sei jedoch noch unklar und werde sich in den nächsten Monaten zeigen. 

Bis im Herbst 2018 sollen Ideen für ein zukünftiges romanisches Medienangebot auf dem Tisch liegen. Ob «La Quotidiana» ab 2019 noch Teil dieses Medienangebotes sein wird oder doch eingestellt wird, wird sich dann zeigen. 

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