Konvikt kann saniert werden

Das Konvikt in Chur bietet seit 1968 rund 100 Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule einen Platz. Wegen fehlender Investitionen in der Vergangenheit besteht mittlerweile ein grosser Unterhaltsbedarf. Das Gebäude muss saniert werden. Kostenpunkt: 31,4 Millionen Franken.

Die Notwendigkeit einer Sanierung wurde in der Junisession von keinem der Grossräte infrage gestellt. Dennoch gab das Thema viel zu reden. So zeigte sich beispielsweise CVP-Grossrat Heinrich Berther in der Debatte nicht begeistert vom Verpflichtungskredit. Er führe zu ungleichen Spiessen mit den Internaten im Kanton.

BDP-Grossrat Gian Michael hinterfragte die hohen Kosten für die Sanierung. Es brauche eine Botschaft mit vertieften Informationen. Aus diesem Grund könne er dem Kredit nicht zustimmen.

Mit diesen Voten standen Berther und Michael nicht alleine da. Nachfolgend äusserten sich mehrere Ratskollegen in dieser Art und Weise. Es wurde unter anderem die Frage gestellt, ob nicht auch ein kompletter Neubau eine Option wäre. Ein Rückbau sei natürlich auch mit Kosten verbunden, aber diese Variante müsse zumindest geprüft werden. Auch ein Verkauf und die Umnutzung des Gebäudes sollen genauer betrachtet werden. Das Wohnhaus der Kantonsschüler hätte in diesem Szenario in einem anderen Gebäude der Bündner Hauptstadt eröffnet werden sollen.

Regierungsrat Mario Cavigelli erklärte vor der Abstimmung, dass das Gebäude in einem wirklich schlechten Zustand sei. So seien unter anderem die Fenster nicht dicht und auch die Möbel würden noch aus den 60er-Jahren stammen. «Der Sanierungsbedarf ist dringlich», betonte der Baudirektor. Cavigelli fügte zudem hinzu, dass rund die Hälfte der Schüler im Konvikt aus dem italienischsprachigen Teil des Kantons stammen. Die Sanierung komme demnach vor allem den Randregionen zugute.

Schliesslich setzte sich die Regierung mit ihrem Vorschlag und dem Kreditbegehren durch. Der Grosse Rat hiess den entsprechenden Kredit mit 77:28 Stimmen gut. Damit können voraussichtlich im Sommer 2018 die Sanierungsarbeiten beginnen. In dieser Zeit werden die Schüler bis Ende Oktober 2020 in einer provisorischen Unterkunft untergebracht.