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Nach der Strasse eine Piazza

Seit November herrscht in Roveredo endlich Ruhe. Dies Dank den Umfahrungstunnel, welcher im Herbst eingeweiht wurde. Nun soll das Dorfzentrum umgestaltet werden und darüber befindet das Stimmvolk am heutigen Sonntag.

Südostschweiz
15.01.17 - 09:26 Uhr
Politik
Anstelle der alten, jetzt leeren Autobahn sollen in Roveredo neue öffentliche und private Gebäude erstellt werden. Bild TV Südostschweiz
Anstelle der alten, jetzt leeren Autobahn sollen in Roveredo neue öffentliche und private Gebäude erstellt werden. Bild TV Südostschweiz

Das Projekt für die Zukunft des Dorfkerns heisst «Roveredo Viva» und wurde vom Immobilienunternehmen Alfred Müller AG mit Sitz in Baar (Zug) gemeinsam mit dem Tessiner Architektur- und Ingenieurbüro Galli Michele e Associati SA erarbeitet. Insgesamt wollen die beiden Firmen 60 Millionen Franken investieren, wenn sich die Bevölkerung von Roveredo am Sonntag für das Projekt entscheiden sollte.

Insgesamt waren der Gemeinde drei Projektvorschläge präsentiert worden. Das Projekt «Roveredo Viva» gewann schliesslich den Wettbewerb. Gebaut werden soll auf einer Fläche von rund 9500 Quadratmetern, über die seit 1965 die jetzt leere Autobahn geführt hatte. Damit könnten sich die beiden Dorfteile nach 51 Jahren wieder verbinden. Um bauliche Gestaltungsfragen soll sich das Architekturbüro Luca Gazzaniga mit Sitz in Lugano kümmern. «Vorgesehen sind zwölf Gebäude mit 100 Wohnungen», sagte Architekt Gazzaniga. Darunter seien keine Parterrewohnungen geplant, da die Erdgeschosse für Gewerbeflächen sowie Büroräume reserviert sein werden. Im neuen Quartier seien zudem auch Alterswohnungen geplant.

«Die Wohnungen sollen die historischen Gebäude von Roveredo nicht überschatten, aber sie dürfen sich auch nicht zu sehr in den Hintergrund stellen», so Gazzaniga. Die Gebäude würden absichtlich neutral gestaltet werden. «Wir wollen den Eindruck erwecken, dass sie schon immer da gewesen sind», sagte der Architekt weiter. Auch an Grünflächen wurde im Projekt gedacht. Östlich von Roveredo wird ein Park von etwa 7000 Quadratmetern realisiert werden. Die Fläche dehnt sich vom Dorfzentrum bis zur Moesa, bis zum Fluss, aus. Im Park sollen auch öffentliche Veranstaltungen Platz finden.

Nicht nur auf der Erdoberfläche, sondern auch unterirdisch soll gebaut werden. Eine Tiefgarage mit rund 250 Autoplätzen ist auch im Projekt integriert. 80 dieser Parkplätze werden von der Gemeinde bewirtschaftet. Ohne Autoverkehr können sich die Einwohner in Zukunft auf Fussgänger- und Velowegen im Dorf bewegen. Im Zentrum sollen Zonen mit Tempo 20 und solche mit Tempo 30 gebildet werden. Die Identität einer Piazza «Roveredo Viva» – Roveredo lebt.

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