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Ein Prättigauer Gold-Duo

Stefan Steiner aus Pany und seine Belgische Schäferhündin Ismir von Kistenstein sind im Schnee unschlagbar: Am letzten Wochenende haben sie an der Schweizermeisterschaft der Lawinenhunde die Goldmedaille geholt. Bei der vierten Teilnahme konnte das Prättigauer Duo sämtliche Gegner übertrumpfen.

Südostschweiz
18.03.17 - 10:00 Uhr
Ereignisse
Stefan Steiner und Ismir von Kistenstein haben nach mehreren Anläufen die Schweizermeisterschaft der Lawinenhunde gewonnen.
Stefan Steiner und Ismir von Kistenstein haben nach mehreren Anläufen die Schweizermeisterschaft der Lawinenhunde gewonnen.

Im Alter von drei Jahren war Ismir von Kistenstein mit ihrem Herrchen Stefan Steiner zum ersten Mal an einer Schweizermeisterschaft im Einsatz. Dem vierten Rang bei der ersten Teilnahme folgten ein zweiter und ein siebter Rang, bis es heuer ganz zuoberst aufs Podest reichte. «Es hätte auch genauso gut ein anderes Team gewinnen können», sagt Steiner bescheiden. «Aber die guten Klassierungen der vergangenen drei Jahre zeigen, dass es kein Zufallstreffer war.»

Riesige Erfahrung

Steiner arbeitet seit 30 Jahren mit Hunden und kann in verschiedenen Disziplinen auf Teilnahmen an Landesmeisterschaften zurückblicken. Mit seinen 72 Jahren sei er zwar nicht mehr der Jüngste, aber noch immer sehr fit und habe vor allem einen grossen Erfahrungsschatz. «Ein Greenhorn bin ich definitiv nicht mehr in Sachen Hundesport.»

Menschen und Rucksack finden

An der Lawinenhunde-SM, die am vergangenen Wochenende in Saanen stattfand, gab es zwei Aufgaben zu bewältigen. Zum einen musste Ismir auf einer Fläche von 10'000 Quadratmetern zwei vergrabene Personen finden. Dabei werden sowohl der Hund wie auch der Hundeführer beurteilt, wie Steiner erklärt. «Die Jury beurteilt die Vorgehensweise des Hundeführers, die er aufgrund der fiktiven Lawinensituation vorschlägt, und die Arbeitsweise des Hundes. Dieser muss sich gleichzeitig gut führen lassen und effizient suchen.» Sobald der Hund die vergrabenen Personen gefunden hat, muss er das mit Scharren anzeigen. Die Jury beurteilt sowohl die Zeit, die das Duo zum Finden der Personen braucht, sowie die Ausführung.

In einem zweiten Teil muss der Hund auf einem Feld von 50 mal 50 Metern einen vergrabenen Rucksack finden. «Das Ziel hier ist die systematische Suche. Ein wildes Hin- und Herbewegen kommt bei der Jury nicht gut an», erklärt Steiner.

Teamwork gefragt

Obwohl viele Teilnehmer der Lawinenhunde-Wettbewerbe in der alpinen Rettung tätig sind: Für Stefan Steiner sind sie «nur» sportliche Wettkämpfe. Früher habe er in Bern gearbeitet und deshalb nicht im Prättigau in der alpinen Rettung tätig sein können. Und heute sei er wohl zu alt dazu, sagt er mit einem Schmunzeln.

Ob die Leistung des Hundes oder des Hundeführers am Wettkampf entscheidender sei, könne man nicht in Prozentzahlen festhalten, meint Steiner. «Eine optimale Teamarbeit ist zielführend.» Sehr entscheidend sei auch das Trainingsumfeld zuhause. Schliesslich könne man nicht alleine trainieren, «es braucht immer jemanden, der 'ins Loch' geht», so Steiner. Und am Wettkampftag müsse der Hundeführer auch gut auf den Hund eingehen können. «Dieser ist nicht immer gut drauf. Man muss ihn 'lesen' können, wie man so schön sagt.»

Nächstes Jahr werde er mit Ismir die Titelverteidigung in Angriff nehmen, sagt Steiner. «Sofern wir beide fit sind», fügt er hinzu. (sz)

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