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Historische Häuser in Näfels sind schutzwürdiger als gedacht

Zwei historische Häuser an der Hauptstrasse in Näfels sollen abgerissen werden, um einem Neubau Platz zu machen. Gleich mehrere kantonale Instanzen wehren sich gegen das Bauprojekt der Genossenschaft Alterswohnungen Linth. Eine Machbarkeitsstudie könnte aufzeigen, wie alles unter einen Hut gebracht werden kann.

Südostschweiz
14.10.16 - 23:00 Uhr
Ereignisse

Rund 18 Wohnungen für ältere Menschen und Familien will die Genossenschaft Alterswohnungen Linth in der Beuge in Näfels bauen. Doch seit einem Jahr liegt das Bauprojekt auf Eis. Dafür gesorgt haben die Denkmalpflege und die Natur- und Heimatschutzkommisson. Beide kantonalen Instanzen sind nicht einverstanden damit, was mit den drei historischen Häusern an der Hauptstrasse gegenüber des Volg-Ladens passieren soll: Zwei von ihnen, wovon eines aus dem 16. Jahrhundert stammt, sollen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Und das noch ältere Haus «Beuge» an der Ecke möchte die Genossenschaft erhalten, aber komplett sanieren.

Nun liegt die Bauuntersuchung vor, welche die Genossenschaft in Auftrag gab. Darin kommt Bauforscher Heinz Pantli von der IBID AG in Winterthur zum Schluss, dass sowohl das Beugehaus als auch das angrenzende, mittlere Wohnhaus schutzwürdig sind. Aber das dritte Haus nicht. 

Weitaus mehr erhofft vom Ergebnis des 35’000 Franken teuren und unverbindlichen Gutachtens hat sich Genossenschaftspräsident Franz Landolt: «Dieses zementiert die vorhandenen starren Meinungen beim Denkmalschutz.» Dieser will nach wie vor alle drei Häuser erhalten. Und nicht, dass sie als Alterswohnungen genutzt werden. «Wegen des teilweise hohen Anteils an wertvoller Bausubstanz sind sie dafür nicht geeignet», sagt Denkmalpflegerin Maja Widmer. Zurzeit prüft die Denkmalpflege, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Glarus Nord und weiteren kantonalen Stellen, für das Beuge-Areal in Näfels eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. (ml)

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