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Ist nach 20 Jahren fertig Hossa auf Churs Strassen?

Es ist der umsatzstärkste Tag im gesamten Jahr für die Churer Hotellerie und Gastronomie: der Samstag im Spätsommer, an dem jeweils die traditionelle Churer Schlagerparade durchgeführt wird. Doch jetzt, nur kurz nach der diesjährigen Veranstaltung, häufen sich die Gerüchte, dass dies die letzte Churer Schlagerparade gewesen sein könnte. Gieri Caviezel, scheidender OK-Präsident, gibt sich aber optimistisch.

Südostschweiz
08.10.16 - 06:00 Uhr
Ereignisse

Hohes finanzielles Risiko

Es werden insbesondere drei Gründe für das Ende der Schlagerparade ins Spiel geführt: Erstens bestehe für die Organisatoren ein sehr hohes finanzielles Risiko. Neue Sponsoren liessen sich praktisch nicht finden. Zweitens, so heisst es, liessen viele Churer Wirte ein deutliches Engagement für den Grossanlass vermissen. Und drittens soll bei den Initianten auch ein gewisser Unmut über die Stadtpolizei herrschen. Diese verlange immer höhere Sicherheitsmassnahmen.

Mindestens ein Indiz, dass die Gerüchte nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, gibt es: Vor Kurzem hat das OK verkündet, dass die Mitglieder im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen werden und eine Nachfolge für die Trägerschaft der Schlagerparade suchen (Ausgabe vom 1. Oktober).

Keine Sponsoren gefunden

Dass die Schlagerparade ihre Organisatoren vor grosse Herausforderungen stellt, gibt auch der OK-Präsident der Schlagerparade, Gieri Derungs zu. Vor allem finanziell stosse man an die Grenzen. Es sei trotz Bemühungen nicht gelungen, neue Sponsoren für den Anlass zu gewinnen.

Nicht gross äussern mag sich Derungs zum Vorwurf, dass die Churer Gastwirte zu wenig zum Grossanlass beitragen würden. Es sei klar, dass ein grösseres finanzielles Engagement von dieser Seite gerne gesehen würde, meint er. Auch zu den gestiegenen Sicherheitskosten gibt sich Derungs zurückhaltend. Dies ergebe sich eben aus den gestiegenen Anforderungen an die Sicherheit, meint er lakonisch.

Interessenten vorhanden

Doch ist es angesichts dieser schwierigen Situation überhaupt realistisch, dass sich jemand für die Nachfolge der scheidenden OK-Mitglieder interessiert? «Ja», meint Derungs, «wir stehen in Kontakt mit einer Gruppe von Leuten, die sich konkret dafür interessieren.»

Glaubt Derungs also, dass der Traditionsanlass allen Unkenrufen zum Trotz auch im kommenden Jahr in Chur über die Bühne gehen wird? Er ist weit optimistischer als die vermeintlichen Kenner der Szene. «Ich denke, dass dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall sein wird», sagt er. (be)

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