Ein RhB-Wartehäuschen zieht ins Unterland

Thomas Frei ist seit Kurzem stolzer Besitzer eines RhB-Warthehäuschens. Fünf Meter lang, dreieinhalb Meter tief und 2,7 Meter hoch ist es. In natura hat Frei seine neueste Errungenschaft erst kurz vor Beginn der Demontage vor Augen gehabt. «Vor etwa zwei Monaten habe ich auf einem Modelleisenbahnforum das Bild des Wartehäuschens Punt Muragl gesehen», erzählt Frei. Als er auf Anfrage bei der RhB darüber informiert wurde, dass das alte Gebäude abgerissen und entsorgt werden soll, war sofort klar, dass er diesen Zeitzeugen retten wollte.

Erster Zwischenhalt: Grüsch

Die Station Punt Muragl existiert seit 1908 und liegt auf 1728 Meter über Meer. Das Wartehäuschen wurde 1958 gebaut. Es diente vor allem als Haltestelle für Touristen, welche mit der 100 Meter entfernten Bergbahn Muottas Muragl fahren wollten. Frei hat schon eine Idee, was er mit dem Wartehäuschen machen könnte. «Ich träume schon lange von einem RhB-Museum und das Wartehäuschen wäre ein ideales Empfangsgebäude, ein authentischer Einstieg in die RhB-Welt», erklärte er. In seiner Vision führt eine 50 Meter lange Schiene zum Wartehäuschen Punt Muragl, wo die Besucher weiter in ein Spielmuseum über die Zeit der 1950er und 1960er auf der Linie Thusis-Stulls geleitet werden. Wenn alles nach Plan verläuft, soll dieses Museum in zwei, drei Jahren in Arborn zu stehen kommen. Frei ist im Bodenseegebiet aufgewachsen, daher die Standortwahl. «Ich bin aber auch offen für einen anderen Verwendungszweck für das Wartehäuschen», sagt er.