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Schweden: Traum aller Campingfans

Camping in Schweden. Ich habe es schon getan und es tat nicht weh. Ich bin ehrlich, normalerweise bevorzuge ich in den Ferien ein gutes Bett und WC inklusive Dusche im eigenen Zimmer. Dieses kann Camping nicht bieten, dafür vieles mehr. Das hat mich überzeugt und zum Wiederholungstäter machen lassen.

Südostschweiz
30.06.16 - 17:27 Uhr
Ereignisse

Schweden ist ein Land, das eine einzigartige und vielfältige landschaftliche Schönheit zu bieten hat. Angefangen bei den sanft rollenden Hügeln und weiten Sandstränden über tiefe Wälder und unzählige Seen, faszinierende Schärengärten und Inseln bis hin zu den einsamen Weiten und der Fjäll-Landschaft im Norden des Landes findet man alles. Ich liebe das. Punkt.

Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man in dieser fantastischen Umgebung schlafen, essen und sich unterhalten kann. Die beste Möglichkeit hierzu bieten die knapp 500 Campinganlagen des schwedischen Campingverbands SCR im ganzen Land. Egal ob im nordschwedischen Gebirge, am Strand irgendwo an der Westküste, an einem atemberaubend glitzernden See, in der Nähe von interessanten Ausflugszielen und Städten oder in den tiefen Wäldern Smålands, Campingmöglichkeiten gibt es fast überall.

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Solch tolle Sonnenuntergänge erlebt man nur in der Natur und beim Campen. Foto Andrea Ullius

 

In diesem Jahr habe ich zwei ganz tolle Camping-Plätze zum Übernachten ausgewählt. Eine Nacht war ich Eksjö und habe in einer Stuga übernachtet. Dieser Campingplatz ist äusserst komfortabel und ist mit hervorragenden sanitären Anlagen ausgestattet. Der Platz liegt direkt am See und hat auch sonst einiges zu bieten.

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In Eksjö durfte ich eine Stuga (Campinghütte) ausprobieren. Foto Andrea Ullius

 

Der zweite Platz, den ich besuchte, war das Åsnen Lake Ressort am Åsnen See. Dieser Naturcampingplatz ist toll in die Natur integriert und am See kann man paddeln, fischen, schwimmen und Boot fahren. Die Ausstattung ist hier etwas bescheidener, aber die familiären Verhältnisse und die grandiose Lage machen das mehr als wett.

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Mit dem Kanu raus auf das Wasser und so die Natur von einer anderen Seite sehen. Foto Andrea Ullius

 

Du wählst dein Zimmer und deinen Komfort selber aus

Auch die Unterkunftsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von Zelt, Wohnwagen und Reisemobil bis hin zu Ferienhütten und -häusern und manchmal auch Jugendherbergen. Wer mit dem Zelt kommt, findet sogar im Sommer fast immer und überall ein Plätzchen. Reist man mit Wohnwagen oder Wohnmobil, empfehle ich, einen Standplatz zu reservieren. Bis auf eine Ausnahme habe ich aber immer für mich, mein Zelt und mein Schwedenmobil einen Platz für eine oder mehrere Nächte gefunden. Camping in Schweden ist folglich auch etwas für spontane Menschen.

Die Campingplätze in Schweden sind, ähnlich wie Hotels, mit Sternen bewertet. Die Einteilung reicht von *Stern bis *****Sterne. Die Sterne werden nach dem SCR-Klassifizierungssystem vorgenommen. Kriterien sind Hygiene, Umwelt, Service, Erholung und Aktivitäten. Bevor ein Campingplatz überhaupt bewertet wird, müssen Grundvoraussetzungen wie Grösse der sanitären Anlagen und auch die Vorschriften im Bereich der Sicherheit für Elektrizität und Brandschutz erfüllt und dokumentiert werden.

Der Preis ist heiss, nicht nur im Sommer

Damit man Zugang zu den SCR-Campingplätzen bekommt braucht man die Camping Key Europe. Man ist dann Mitglied und kann ein ganzes Jahr zu günstigen Preisen die Campinganlagen benutzen und bekommt auch sonst diverse Vergünstigungen. Bestellen und bezahlen kann man die Karte online auf der Webseite von CAMPING.SE. Die Karte kann aber auch auf jedem Campingplatz direkt gekauft werden. Und zum Preis: Der Camping Key Europe kostet lediglich 150 Schwedische Kronen (20 Schweizer Franken) und ist ein ganzes Jahr gültig. Ich finde das ist ein heisser Preis.

Ich packe in meinen Schwedenkoffer

Dann noch ein Wort zum Thema: «Was nehme ich mit in den Campingurlaub?» Mein Tipp: möglichst wenig, obwohl mir das auch nicht immer gelingt. Es macht zudem einen Unterschied, ob man mit einem Camper oder nur einem Zelt unterwegs ist. Für mich sind die sechs wichtigsten Dinge, nebst Hygieneartikeln und Kleider: Gaskocher mit Kochgeschirr (falls nicht eingebaut im Gefährt), italienischer Kaffeekocher, Campingstuhl, Luftmatratze, Taschenmesser und Taschenlampe mit Batterien. Begründung: Kochen macht Spass und schont das Budget, ein Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, ein guter Sitz schärft die Beobachtungsgabe, ein guter Schlaf verspricht Erholung, mit meinem Universal-Überlebens-Victorinox-Taschenmesser bin ich für jede Eventualität gerüstet, und wer mit Taschenlampe sucht, der findet.

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Gut ausgerüstet ist das Campen eine wahre Freude. Foto Andrea Ullius

Ich habe ja schon Menschen beobachtet, die haben ihren gesamten Hausrat nach Schweden mitgeschleppt. Ein Boot, vier Fahrräder, ein komplettes Küchenmodul und Mobiliar bis zum Abwinken. Aber das muss natürlich jeder selber wissen. Nehmt in jeden Fall genug Bücher mit. In Schweden kann das Wetter durchaus etwas «bewölkt» sein. Da ist dann Zerstreuung gefragt.

Camping Zubehör ohne Grenzen

Bevor ich mich mit dem Thema Camping befasst habe, wusste ich gar nicht, was für ein Riesensortiment an Camping-Zubehör es überhaupt gibt. Dank meinem Partner Camper-Huus in Chur bin ich richtig auf den Geschmack gekommen. Es gibt für jede Situation das Richtige. Falls man zum Beispiel einen fixen Standplatz hat, dann kann eine Heizung oder ein grosses Vordach für den Wohnwagen ein Thema sein. Wenn ihr mit dem Rucksack reist, dann ist leichtes und zusammenklappbares Geschirr eine Erleichterung.

KABE, die Top-Wohnwagen aus Schweden

Wie schon erwähnt ist Schweden ein absolutes Campingland. So verwundert es auch nicht, dass die mutmasslich besten Wohnwagen auch aus Schweden kommen. In der Nähe von Jönköping ist die Firma KABE angesiedelt. Sie stellt absolute Hingucker von Wohnwagen und Reisemobilen her. In Bezug auf Verarbeitung und Komfort habe ich bis jetzt noch keine besseren Produkte gesehen.

So, und nun möchte ich natürlich wissen, was ihr so für Erfahrungen mit Camping gemacht habt. Welches ist euer Lieblingscampingplatz? Was darf bei eurem Campingurlaub nicht fehlen? Wie macht ihr Camping? Ich freue mich auf euere Kommentare.

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