×

Polizeikontrolle der anderen Art: Glarner Schüler beschenken Autofahrer in Schwanden

Am Montag hat die Polizei mehrere Autofahrer in Schwanden aus dem Verkehr gezogen – nicht weil sie etwas falsch gemacht haben, sondern, damit sich Primarschülerinnen bei ihnen bedanken konnten. 

Südostschweiz
29.08.23 - 11:54 Uhr
Mobilität

von Hans Speck

Mit dem Eintritt in den Kindergarten oder der Primarschule werden jeweils nach den Sommerferien zahlreiche Kinder im Kanton zum ersten Mal auf ihrem Schulweg mit dem Strassenverkehr konfrontiert. Damit keine Unfälle passieren, organisiert die Kantonspolizei Glarus gemeinsam mit ihren Partnern TCS und ACS und den Schulbehörden seit einigen Jahren die «Aktion Schulanfang».

«Ziel ist es, die angehenden Abc-Schützen und Kindergärtler über diese heikle Zeit mit entsprechenden Massnahmen zu begleiten», sagt der verantwortliche Polizist Markus Fritschi am Montag in Schwanden. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem auch ein jährlicher Besuch in den Schulklassen. Mit den Schülerinnen und Schülern bespricht er dort die wichtigsten Verhaltensregeln im Strassenverkehr und bringt den Kindern bei, dass sie die Strasse erst überqueren sollten, wenn das Fahrzeug vor ihnen komplett zum Stillstand gekommen ist.

Ein herzliches Dankeschön 

Das Verhalten vor und auf dem Fussgängerstreifen übten die Kinder nach verschiedenen Trockenübungen gleich an Ort und Stelle am südlichen Ortsausgang von Schwanden. Gemäss Aussagen der Kantonspolizei Glarus gab es in diesem Jahr weder mit den Kindern noch mit den Fahrzeughaltern Probleme. Ganz im Gegenteil: Sie stellt den Fahrzeughaltern allgemein ein gutes Zeugnis aus und bedankt sich gemeinsam mit den Schulkindern gleichzeitig für das rücksichtsvolle Verhalten und Verständnis.

Aus diesem Grunde beschenkte sie am vergangenen Montagnachmittag als Zeichen des Dankes gemeinsam mit den Schulkindern und im Beisein von Vertretern des TCS und des ACS in diesem Jahr allen Fahrzeuglenkern, die ausnahmsweise nicht wegen eines Vergehens im Strassenverkehr aus dem Verkehr genommen wurden, einen Kordelrucksack mit den aufgedruckten Zeichnungen der Schulkinder. Die Freude bei den Autofahrerinnen und Autofahrern war gross. Ein Autofahrer mit französischer Autonummer staunte nicht schlecht, als eine Zweitklässlerin in beinahe perfektem Französisch sich bei ihm für sein korrektes Verhalten im Strassenverkehr bedankte und er sogar noch ein Geschenk überreicht bekam.

«Ich dachte, ich sei zu schnell gefahren»

Die «Aktion Schulanfang» entspricht einer langjährigen Tradition und wird lanciert mit einem Zeichnungs- und Malwettbewerb. Eine Jury wählt jeweils die besten Sujets, welche die Primarschüler der zweiten Klasse aus dem ganzen Kanton unter dem Motto «Schulweg aus Kinderaugen» farbenfroh und kreativ malen. Die besten Motive werden auf Kordelrucksäcke aufgedruckt. Die kleinen Künstlerinnen und Künstler erhielten alle als Dank für ihre Kunstwerke ein kleines Präsent. Als Siegerin ging Luisa Schiesser aus Schwanden hervor. Ihre Zeichnung ziert in diesem Jahr das Geschenk an die Fahrzeughalter. 

Eine Autofahrerin mit Glarner Kontrollschild zeigt sich freudig überrascht, als sie von zwei Schulkindern ein Präsent in Form eines kleinen Kordelrucksacks von den Kindern überreicht bekommt. «Nachdem mich die Polizei auf den Parkplatz eingewiesen hatte, dachte ich erst, ich sei zu schnell gefahren», verrät sie. «Umso grösser war die Überraschung, als zwei Mädchen sich bei mir bedankten, dass ich immer anhalte, wenn Kinder den Fussgängerstreifen überqueren wollen. Eine wirklich tolle und sinnvolle Aktion, die auch künftig meine volle Unterstützung findet.»

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Super so bekommen kinder auch selbstsicherheit. Wir autoffahrer freude und verstaendnis. Kinder wissen Dann auch erwachsene unterstuetzen. Cool echt

Mehr zu Mobilität MEHR